Irmtraut Ossowski (9. Februar 1957
– 16. Oktober 2014) war Unternehmerin, Verlegerin und Journalistin. Sie
gründete 1994 die Anzeigenzeitung Der OderlandSpiegel, welche mit einer Auflage
von 128.710 die größte Zeitung im Osten Brandenburgs ist. Im Vergleich: Die
Märkische Oderzeitung hat eine Auflage von 78.116.
In Deutschland ist die
Pressefreiheit im Grundgesetz Artikel 5 geregelt, das besagt „... Eine Zensur
findet nicht statt. ...“
Doch wo fängt eine Änderung von
Texten an, ohne dass der Text dabei zensiert wird? Geht die Veränderung der
Texte seitens der Redakteure über die Berichtigung von Rechtschreib- und
Kommafehlern hinaus, wird der Text bereits zensiert. Denn die Freiheit einer
journalistischen Arbeit wird bereits dann eingeschränkt, wenn der Redakteur aus
„unter anderem“ einfach „u.a.“ macht. Denn selbst Kleinigkeiten wie diese
gehören zur persönlichen „Schreibe“ eines Journalisten, der sich damit einen
individuellen Stil gibt. Und dieser persönliche Schreibstil macht die Diversität und somit die Qualität
einer Zeitung aus. Leider werden in Deutschland die Berichte nicht nur dem
Entfernen von solchen „Schönheitsfehlern“ unterzogen, welche ja immer
Geschmackssache sind, sondern vielmehr werden die Texte ganz neu interpretiert.
Und dadurch passiert immer wieder das, was für einen Journalisten der größte
Horror ist: Es werden Faktenfehler eingebaut. Dann kann ein Text so verfälscht
werden, dass statt ursprünglich „Der Bekannte des Landwirtes XY hat gesagt....“
plötzlich „Der bekannte Landwirt XY hat gesagt...“ in der Zeitung steht.
Viele Journalisten resignieren und
versuchen sich aufgrund ihrer beruflichen Abhängigkeit damit abzufinden, dass
ihre größte Motivation, nämlich die Wahrheit zu veröffentlichen, auf dem Weg
zum Druck verloren geht.
Meine Pressemitteilungen und
Artikel hat Irmtraut Ossowski stets unzensiert und ungekürzt abgedruckt und
gewährleistete mir damit die höchstmögliche Pressefreiheit, die es bei keiner
anderen mir bekannten großen Zeitung gibt. Der Oderlandspiegel ist mir dadurch
die liebste Zeitung, die mir den höchstmöglichen Respekt abverlangt. Denn auch
als Leserin weiß ich, dass die ursprünglichen unverfälschten Texte der Autoren
nur hier zu finden sind.
Ich wünsche mir nicht nur, dass Der
Oderlandspiegel die Arbeit in ihrem Sinne und im Sinne der Pressefreiheit
weiterführt sondern auch, dass sich andere Herausgeber ein Beispiel an Irmtraut
Ossowski nehmen und somit dazu beitragen, dass die Pressefreiheit wirklich
gewährleistet wird. Ein einfaches Copy/Paste ist bereits der Schlüssel dazu.
Für eine Qualität in den Zeitungen und für die Veröffentlichung der Wahrheit.
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