Gosen-Neu Zittau

22. Oktober 2013

Gosener Eiche verliert Schutzstatus: Gemeinde erhebt keinen Widerspruch


Alle alten Eichen sind im Stamm hohl. Ein natürlicher Prozess der Jahrhunderte dauern kann.
Sicherungsmaßnahmen helfen die Standsicherheit zu bewahren.



Die Gosener Eiche im Ortskern wurde vermutlich zur Gründung Gosens vor über 250 Jahren gepflanzt. Sie ist das einzige Wahrzeichen im Ort und befindet sich auf dem Gosener Wappen. Jetzt wird sie ihren Schutzstatus als „Naturdenkmal“ verlieren. Grund ist ihr absterbender Zustand. Aufgrund von Braunfäule ist sie seit Jahren nicht mehr standsicher und benötigt daher intensive Sicherungsmaßnahmen, zum Beispiel durch Baumschnitt. Offizieller Kostenträger für Baumgutachten und Pflegemaßnahmen ist die Gemeinde, die diesbezüglich in der Vergangenheit vom Umweltamt im Landkreis unterstützt wurde.

Im Rahmen einer zukünftigen Verordnung will der Landkreis zahlreiche Naturdenkmale aufheben. Die Ämter sind informiert, die Einspruchsfrist beläuft sich auf sieben Wochen. Amtsdirektor Hans-Joachim Schröder sieht keinen Bedarf für einen Widerspruch, da die Gemeinde selbst alle Kosten tragen muss, ob die Eiche Naturdenkmal ist oder nicht. Er sagt, dass er sich für den Erhalt des Baumes einsetzen wird.

Absterbende Bäume werden immer seltener. Sie bieten einer darauf spezialisierten Tierwelt einen besonderen Lebensraum. Um das Artensterben zu stoppen, wird als eine von vielen Möglichkeiten der Erhalt von absterbenden und auch toten Bäumen benannt. Die Eiche ist zur Zeit vital. Der Absterbeprozess bei Eichen dauert in der Regel mehrere Jahrhunderte. Ihr Höchstalter kann bis zu 1000 Jahre betragen.

Bürgermeister Horst Buch (SPD) wollte die Eiche im Zuge der damaligen Erneuerung des Buswendeplatzes bereits fällen lassen. Weil sie Naturdenkmal war musste sie stehenbleiben.

Ist die Eiche kein Naturdenkmal mehr, wird ein zukünftiges Fällen des Baumes unbürokratisch möglich sein. Die Pflegekosten zum Erhalt des Baumes betragen zur Zeit jährlich bis zu 600 Euro. Nun liegt es an den zukünftigen Regierungen im Ort immer wieder die Mittel hierfür zur Verfügung zu stellen. 

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