Was ist hässlicher: Absperrband oder Hundekot? |
Hundekot auf Straßen und Plätzen unserer Gemeinde sind nach wie vor ein Dauerthema für viele Einwohner und Besucher.
Bei Ortsbeirats- oder Gemeindevertretersitzungen wird im Schnitt mindestens einmal seitens der Bevölkerung das unzumutbare Problem der angeblich leeren gemeindeeigenen Tütenspender angesprochen. Eine Überprüfung seitens der Kappstromredaktion über mehrere Wochen zeigte jedoch in allen Fällen, dass Tüten vorhanden waren. Selbstverständlich kann es durchaus passieren, dass nachdem die letzte Tüte entnommen wurde, der Tütenspender plötzlich leer ist. Falls in diesem Moment gerade kein verantwortlicher Tütenauffüller daneben steht ändert sich an dieser Momentsituation nichts.
Im Winter entsteht zusätzlich das Problem der festgefrorenen Tüten, diese ebenfalls unzumutbare Situation entsteht dann bei Temperaturgraden unter Null. Es ist zu überlegen, ob es möglich ist eine automatische Temperaturmessstation in die Tütenbehälter einzubauen, die bei Minusgraden eine ebenfalls zusätzlich angebaute Heizung einschalten, um das Tiefkühltütenproblem zu dezimieren, so dass Tüten wieder entnehmbar sind. Wie die Stromversorgung dann jedoch erfolgen soll ist noch unklar, da die Behälter teilweise auf Wiesen, also außerhalb der Reichweite von Stromleitungen liegen. Das Mitführen einer eigenen Tüte wäre allerdings wohl auch möglich, es soll noch nicht vorgekommen sein, dass eine eigens mitgeführte Tüte unterwegs in der Hosentasche festgefroren ist.
Verunreinigungen müssen vom Halter des Tieres sofort beseitigt werden. Wer die Vorschriften verletzt, handelt ordnungswidrig und kann nach dem Ordnungsbehördengesetz mit Geldbußen bis zu 5.000 Euro belegt werden.
Was bedeutet das jetzt für Kinder, die lediglich mal ihr Meerschweinchen mit auf die Wiese nehmen wollen? Wir vermuten, dass in diesem Fall die Gemeinde aus Kulanzgründen dann ebenfalls erlauben würde, sich einer solchen Hundetüte zu bedienen. Unklar ist, wie sich Pferdehalter und Kutschenfahrer verhalten sollen: Jedes mal absteigen, um die Pferdeäpfel zu beseitigen und unter Umständen so den Verkehr aufhalten und kilometerlange Staus verursachen? Eins ist sicher: Ein Pferdeapfelhaufen passt in keine Hundetüte, hier müssten größere Tüten herhalten, zum Beispiel Einkaufstüten von Aldi oder Real. Entdecken Sie vor Ihrem Grundstück Pferdeäpfel auf der Straße, die dort herrenlos herumliegen, empfehlen wir diese mit Hilfe von Spaten und Schubkarre einzusammeln und dann großzügig auf dem Erdbeerbeet oder anderen Flächen im Garten zu verteilen, die mal wieder etwas Dünger bräuchten.
Die Hundekothäufigkeit ist hier flächenmäßig ziemlich gering. Auch nach gezieltem Suchen, fand die Kappstromredaktion keine Hundehaufen in den letzten Wochen vor. Verglichen mit Berlin-Friedrichshain zum Beispiel, wo der Spaziergang einem Hürdenlauf gleicht, haben wir es hier hundekotmäßig noch gut getroffen.
Im Uferweg in Gosen wurden auch schon Absperrbänder großzügig vor den Grundstücken am Straßenrand aufgehängt mit Hinweisschildern nach dem Motto: Falls Hund kommt, schieß‘ ich. Auch in der Eichwalder Straße befindet sich außerhalb von einem Grundstückszaun ein Blumenbeet, welches zwar sehr gepflegt aussieht und auch wunderschön blüht, aber das schöne Bild davon wird zerstört mit einem Absperrband und einem Schild am Zaun auf dem steht: „Dies ist keine Hundetoilette!“. Aha!
Nach ästhetischen Gesichtspunkten sollte in solchen Fällen jedoch abgeklärt werden, ob das Absperrband hässlicher aussieht als ein Hundehaufen. Vor allem weil ein Hundehaufen relativ unschuldig aussieht, wohingegen ein rot-weißes Absperrband etwas Verbotenes darstellt, dass man nicht betreten sollte. So als ob dort vor ein paar Stunden eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt wurde und man noch auf das Entschärfungsteam wartet oder als ob dort ein Mord stattfand und das Gebiet für Beweisstücke erstmal abgesichert wurde.
Fazit: Eins ist klar, wo Menschen leben, leben auch Hunde und wo Hunde leben wird es hier und da auch mal Hundekot auf den Straßen geben. Also bitte nicht hysterisch werden, falls Sie mal hineintreten sollten, es soll ja angeblich Glück bringen.