Ausgesetzter Ford Escort auf dem Parkplatz neben der Kirche Gosen. |
Ein unbekannter Fahrer hat sein Auto in Gosen ausgesetzt.
Anfangs noch mit polnischem Kennzeichen bestückt, stand das Fahrzeug wochenlang
auf dem Aldi-Parkplatz, wo es tagsüber überhaupt nicht auffiel, nachts jedoch
einsam und verlassen die Anwohner auf sich aufmerksam machte. Nach vergeblicher
Suche nach dem Besitzer, schraubte das Amt Spreenhagen kurzerhand die
Nummernschilder ab.
Jetzt sah das Auto nachts nicht nur völlig einsam aus,
sondern machte zusätzlich selbst tagsüber einen illegalen Eindruck, so dass
Aldi das Fahrzeug kurzerhand vom Hof schaffte. Aber wo stellt man ein verloren
gegangenes Auto hin, dass keinen Besitzer hat? Die Gemeinde wird sich schon
drum kümmern, oder? Richtig!
Plötzlich stand das Auto nach einer Nacht und
Nebelaktion mitten in Gosen direkt am Feuerwehrgebäude, wo es nun den
kompletten Ortskern optisch verunstaltete. Die Feuerwehr wollte es dort aber
ebenfalls weghaben und schaffte es kurzerhand auf den nahe gelegenen Parkplatz
neben der Kirche.
Der Transport ist jedes Mal unbekannt, weil niemand das
Umsetzen des Autos selbst zugibt, noch will jemand gesehen haben, wer das Auto
von A nach B im Ort transportiert hat und vor allem wie? Der Wagen besitzt
weder Autokennzeichen noch Autoschlüssel. Kreativität ist hier angesagt.
Nachdem es also auf dem Kirchenparkplatz stand, musste es auch dort bald wieder
dem Dorffest weichen, das dort stattfand.
Also stand es wieder vor dem
Feuerwehrgebäude, langsam gewöhnte man sich ja auch an dem Anblick. Nachdem die
Gosener Eiche nicht mehr standsicher sein soll, sieht man sich sowieso schon mal
vorsorglich nach einem neuen Wahrzeichen um. Die meistgehörte Frage im Ort
lautet seitdem „Ach, steht das Auto immer noch da?“
Nach dem Dorffest wurde es
jedoch schnell wieder auf dem Kirchenparkplatz abgestellt. Man beachte dabei,
dass das Auto immer ganz ordentlich in die Parktasche gestellt wurde. Der
Besitzer ist weiterhin nicht auffindbar und das Amt Spreenhagen droht mit der
Autopresse. Daraufhin haben wir kurzerhand die Bürgerinitiative „Das Auto soll
bleiben“ gegründet. Wir wollen das Auto als Runninggag im Ort belassen, wo es
immer mal wieder den Ort wechseln soll. Wir möchten es gerne schmücken, waschen
und bepflanzen. Wo kann man überall ein Auto abstellen? Autopaten dürfen sich
gerne zur Verfügung stellen und dem Auto auf ihrem Grundstück ein temporäres
Zuhause bieten. Außerdem wollen wir folgendes unbedingt beobachten: Auf dem
Rücksitz vom Auto befindet sich eine Tasche mit Lebensmitteln. Wir fragen uns,
wie lange sich das von außen sichtbare Brot dort hält und ob es nach zehn
Jahren immer noch so aussieht.
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