Gosen-Neu Zittau

18. Oktober 2013

Auto ausgesetzt (Auto up for grabs Teil 1/3)

Ausgesetzter Ford Escort auf dem Parkplatz neben der Kirche Gosen.


Ein unbekannter Fahrer hat sein Auto in Gosen ausgesetzt. Anfangs noch mit polnischem Kennzeichen bestückt, stand das Fahrzeug wochenlang auf dem Aldi-Parkplatz, wo es tagsüber überhaupt nicht auffiel, nachts jedoch einsam und verlassen die Anwohner auf sich aufmerksam machte. Nach vergeblicher Suche nach dem Besitzer, schraubte das Amt Spreenhagen kurzerhand die Nummernschilder ab. 

Jetzt sah das Auto nachts nicht nur völlig einsam aus, sondern machte zusätzlich selbst tagsüber einen illegalen Eindruck, so dass Aldi das Fahrzeug kurzerhand vom Hof schaffte. Aber wo stellt man ein verloren gegangenes Auto hin, dass keinen Besitzer hat? Die Gemeinde wird sich schon drum kümmern, oder? Richtig! 

Plötzlich stand das Auto nach einer Nacht und Nebelaktion mitten in Gosen direkt am Feuerwehrgebäude, wo es nun den kompletten Ortskern optisch verunstaltete. Die Feuerwehr wollte es dort aber ebenfalls weghaben und schaffte es kurzerhand auf den nahe gelegenen Parkplatz neben der Kirche. 

Der Transport ist jedes Mal unbekannt, weil niemand das Umsetzen des Autos selbst zugibt, noch will jemand gesehen haben, wer das Auto von A nach B im Ort transportiert hat und vor allem wie? Der Wagen besitzt weder Autokennzeichen noch Autoschlüssel. Kreativität ist hier angesagt. Nachdem es also auf dem Kirchenparkplatz stand, musste es auch dort bald wieder dem Dorffest weichen, das dort stattfand. 

Also stand es wieder vor dem Feuerwehrgebäude, langsam gewöhnte man sich ja auch an dem Anblick. Nachdem die Gosener Eiche nicht mehr standsicher sein soll, sieht man sich sowieso schon mal vorsorglich nach einem neuen Wahrzeichen um. Die meistgehörte Frage im Ort lautet seitdem „Ach, steht das Auto immer noch da?“ 

Nach dem Dorffest wurde es jedoch schnell wieder auf dem Kirchenparkplatz abgestellt. Man beachte dabei, dass das Auto immer ganz ordentlich in die Parktasche gestellt wurde. Der Besitzer ist weiterhin nicht auffindbar und das Amt Spreenhagen droht mit der Autopresse. Daraufhin haben wir kurzerhand die Bürgerinitiative „Das Auto soll bleiben“ gegründet. Wir wollen das Auto als Runninggag im Ort belassen, wo es immer mal wieder den Ort wechseln soll. Wir möchten es gerne schmücken, waschen und bepflanzen. Wo kann man überall ein Auto abstellen? Autopaten dürfen sich gerne zur Verfügung stellen und dem Auto auf ihrem Grundstück ein temporäres Zuhause bieten. Außerdem wollen wir folgendes unbedingt beobachten: Auf dem Rücksitz vom Auto befindet sich eine Tasche mit Lebensmitteln. Wir fragen uns, wie lange sich das von außen sichtbare Brot dort hält und ob es nach zehn Jahren immer noch so aussieht.

Auto up for grabs: Teil 2/3
Auto up for grabs Teil 3/3

Glosse up for what?



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