26. September 2013

Was macht eigentlich der Naturschutzbeirat?

Der Naturschutzbeirat im Landkreis Oder-Spree unterstützt und berät die Untere Naturschutzbehörde in unserer Kreisstadt Beeskow. Wir sind fachkundige Bürger und tun dies ehrenamtlich.

Was wir ganz genau tun sowie ein aktuelles Foto von uns, finden Sie HIER.

Landkreis Oder-Spree
(Bild: Hagar66/wikipedia)

24. September 2013

Der Kandidat von Rainald Grebe

Viel Spaß!

21. September 2013

Bündnis 90/Die Grünen beenden Bundestagswahlkampf mit Radtour und Lagerfeuer



Bürgermeister Rainer Vogel erledigt privat auch viele Wege mit dem Fahrrad
 SCHÖNEICHE/WOLTERSDORF – Die Ortsgruppen der Grünen aus Woltersdorf und Schöneiche bei Berlin beendeten ihren Wahlkampf einen Tag vor der Bundestagswahl mit der seit drei Jahren stattfindenen Radtour „Ab ins Grüne“. Die Fahrräder wurden mit parteieigenen Heliumballons bestückt und damit ging es dann durch Woltersdorf und Schöneiche. Gemeinsam mit dem Grünen Bürgermeister Rainer Vogel aus Woltersdorf, wurde an mehreren Stationen Halt gemacht. Kita-Umbau, Bauarbeiten bei der Mehrzweckhalle sowie das Projekt „Körnerstraße“ wurden in Woltersdorf besichtigt. In Schöneiche wurde über die Baustelle Kieferndamm, das ökologische Wohnprojekt „Landhof“ und einige denkmalgeschützte Häuser informiert.

Anschließend wurde im Kleinen Spreewaldpark in Schöneiche eingekehrt, in dem sich die Gäste bei einer exklusiven Kahnfahrt mit einem originalen Spreewaldkahn erholen konnten. Der Kleine Spreewaldpark ist ein Geheimtipp, den selbst viele Schöneicher noch nicht kennen. Als einzigartige Oase und einer Symbiose von Kunst und Natur kann man hier für nur 2 Euro an einer Kahnfahrt teilnehmen, die zwar an den richtigen Spreewald erinnert, aber ganz ohne Massentourismus und mit unaufgeräumter und wilder Natur ein ganz besonderes Naturerlebnis bietet.

Beim gemütlichen Lagerfeuer ließ man den Abend ausklingen. Der Wahlkampf ist beendet, aber nach der Wahl ist vor der Wahl und auf die nächste „Ab ins Grüne“ Radtour darf man sich vielleicht auch nächstes Jahr wieder freuen.

zweiter von links: Jörg Gleisenstein, Direktkandidat für den Bundestag

Pizzabrot, Suppen, Kuchen (alles selbstgemacht), Bio-Obst und Getränke sorgten für das leibliche Wohl


vorne rechts: Jörg Gleisenstein

Kleiner Spreewaldpark

Dinomaurier im Kleinen Spreewaldpark

Aktive Mitglieder der Grünen aus Schöneiche, Woltersdorf und Frankfurt/Oder beim Lagerfeuer

Jörg Gleisenstein im Gespräch

12. September 2013

Bundestagskandidaten äußern sich zum Natur- und Umweltschutz

von links: Martin Hampel (Piraten), Rolf Offermann (FDP), Martin Patzelt (CDU), Wolfgang Renner (Grüne), Thomas Nord (Die Linke)


BEESKOW - Am 12. September stellten sich fünf Bundestagskandidaten den Fragen des Naturschutzbeirates im Landkreis Oder-Spree. Es ging um Hochwasserschutz, Energiepolitik, Artenvielfalt, naturnaher Tourismus und Landwirtschaft. Eingeladen wurden außerdem Naturschutzhelfer aus dem Landkreis, die zusätzliche Fragen zur Atom- und Friedenspolitik stellten.

Eine stichpunktartige Zusammenfassung:

Martin Hampel (Piraten)
Mit seinen 32 Jahren bezeichnete er sich selbst als das Küken unter den Kandidaten. Er ist von Beruf Medienpädagoge und sieht seine Schwerpunkte insbesondere in der Bildungsarbeit. Er kam ohne Laptop.

Er nennt sich selbst einen „fast Oderbruchler“ und sagt, dass es die Piraten mit dem Hochwasserschutz einfach halten: Sie reden mit den Leuten vor Ort, um Lösungen zu finden.

Wenn man Kindern und Jugendlichen die Natur wieder näher bringt, kann man schon sehr viel erreichen. Sie können heute kaum noch die unterschiedlichen Baumarten bestimmen. Selbst in relativ grünen Städten wir Frankfurt Oder wachsen die Kinder viel zu naturfern auf. Die Natur genießen, an die frische Luft gehen, eine vielleicht einfach anmutende Lebenseinstellung, die sich aber bezahlbar macht, wenn es um Tourismus in der Region geht.

Die Piraten möchten lokale, regionale, saisonale Lebensmittel. Wieso sind importierte Äpfel teilweise günstiger als einheimisches Obst? Was muss an der Preispolitik geändert werden? Diese Fragen stellen sich die Piraten. Es muss wieder lohnenswert sein, regionale Produkte zu produzieren.
Außerdem sollten Lebensmittel kein marktwirtschaftliches Gut sein: Eine Aussage, der Martin Patzelt (CDU) als selbsternannter „gelernter DDR-Bürger“ vehement widersprach.

Zur Friedenspolitik nannte er die Absicht der Piraten ein totales Rüstungsexportverbot durchsetzen zu wollen.

Rolf Offermann (FDP)
Der vielleicht beste Rhetoriker unter den fünf Kandidaten kommt ursprünglich aus dem Rheinland. Seit 1996 ist er Geschäftsleiter bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt Oder.

Zum Hochwasserschutz nannte er die funktionierende Spundwand von Köln, die auch für Brandenburger Städte anwendbar wäre, um vor Hochwasser zu schützen. Die Deiche alleine werden nicht ausreichen und man wird große Überflutungsflächen zur Verfügung stellen müssen. Spundwände werden nicht von allen Naturschützern befürwortet. Der Vorsitzende des Naturschutzbeirates Dr. Schulz wies darauf hin, dass andere Lösungen gebraucht werden.

Windkraftanlagen dürfen nicht in Naturschutzgebieten aufgebaut werden. Ein Mindestabstand zu Ortschaften muss eingehalten werden. Die Forschung zur Energiespeicherung muss vorangetrieben werden.

Eine Maßnahme gegen das Artensterben wäre unter anderem, fünf bis zehn Prozent der Bodenflächen in Schutzgebiete umzuwandeln.

Den Landwirten Pestizideinsätze zu verbieten sieht er als „Herkulesaufgabe“.

Der Tourismus in der Region könnte gefördert werden, wenn die Tourismusvereine von Frankfurt Oder, Märkisch Oderland und Landkreis Oder-Spree miteinander kooperieren würden.

Martin Patzelt (CDU)
Er hat 13 Geschwister und ist Vater von fünf Kindern. Er wohnt in einem Mehrgenerationenhaus und ist Großvater von sieben Enkeln. Man kann sagen, Martin Patzelt ist ein Familienmensch. Christliche Wertevorstellungen gehören zu seinen politischen Überzeugungen.

Er möchte die technischen Verfahren für Erdgaslagerstätten vorantreiben.

Er spricht sich gegen Massen- und für einen „sanften“ Tourismus aus.

Regionale Landwirtschaft kann unterstützt werden, wenn Transportwege besteuert werden würden.

Die Waffenindustrie schafft Arbeitsplätze, die erstmal Stück für Stück ersetzt werden müssten, bevor man von einem Waffenexportverbot redet.

Wolfgang Renner (Grüne)
Er kommt ursprünglich aus München und behauptet, dass das Auto von demjenigen am nächsten Tag weg wäre, der versuchen würde in Bayern Massentierhaltung zu betreiben. Brandenburg und Niedersachsen sind die einzigen Bundesländer, die Massentierhaltung subventionieren.

Er kann den Standartsatz von Offermann (FDP) und Patzelt (CDU): „Wir müssen den Flüssen mehr Raum geben.“ nicht mehr hören. Das Hochwasserproblem wird immer in die Zukunft verschoben. Kein Deich wird zukünftige Hochwasser halten. Baugenehmigungen in Hochwassergebieten sorgen immer wieder dafür, dass „die Tiere absaufen, die Menschen holt man vorher raus.“ Die Flächen für Überflutungen sind da, aber es wird nichts gemacht. Die Politik darf auf Druck der Bauernlobby nicht nachgeben.

Er findet es toll, wie die CDU und FDP in dem Gespräch für das Vorantreiben von Forschung im erneuerbaren Energiebereich sind, aber das größte Forschungsetat geht nach wie vor in die Atomenergie.

Die Agrarsubventionen müssen anders verteilt werden. Er würde alles was in seiner Macht steht tun, um sich gegen Massentierhaltung einzusetzen. „Agrarpolitik ist Machtpolitik und wenn Du nicht an die Förderungen rangehst, erreichst Du nichts.“

Zur Situation in Syrien hält er es wie Helmut Schmidt: „100 Tage verhandeln ist besser als eine Minute schießen.“

Thomas Nord (Die Linke)
Mit seiner früheren Tätigkeit als IM (Inoffizieller Mitarbeiter) geht er seit über zwanzig Jahren ganz offensiv um. 1989 öffnete ihm den Weg vom Parteikommunisten zum demokratischen Sozialisten. Er ist seit 2009 im Bundestag und möchte nun wiedergewählt werden. Er war der Schlagfertigste in der Runde.

Für den Hochwasserschutz sollten Gelder nicht nur für Schäden sondern auch für vorbeugende Maßnahmen, auch auf europäischer Ebene, ausgegeben werden.

An vorhandenen Standorten sollte man die Anlagen der erneuerbaren Energien noch leistungsstärker machen.

Auf die Aussage von Renner (Grüne), dass dank seiner Ministerin Anita Tack (Die Linke), die Agrarwende noch nicht vollzogen ist, konterte Nord mit „Jeder hat seine Minister.“

Abschließend wünschte der Naturschutzbeirat den Kandidaten alles Gute für die Wahl und im Falle von Einzügen in den Bundestag ein „Dickes Fell vor den Lobbyisten.“ 

2. September 2013

Das Moderationsdesaster beim TV-Duell


Stellen Sie sich vor Sie dürfen die mächtigste Frau der Welt interviewen und gehen hin im Pyjama-Look. Weil ProSieben kein vernünftiges Nachrichtenmagazin hat, schickten Sie Stefan Raab, der ohne Krawatte kam und sein gewohntes Hampelmann-Auftreten aufführte. Die BILD Zeitung jubelt, feiert Raab als wahren Gewinner des TV-Duells.

Was hier Einige und insbesondere die Moderatoren nicht verstanden haben: Es ging hier nicht um die Fragen sondern um Antworten. Es ging nicht um die Moderatoren sondern um die Kontrahenten. Was Stefan Raab zu sagen hat, im Bezug auf Politik, interessiert mich genauso wenig, als wenn in China ein Sack Reis umfallen würde. Denn der einzige Grund für das TV-Duell ist, den beiden Kontrahenten die Chance zu geben Wählerstimmen für sich zu gewinnen. Mit guten Argumenten kann so kurz vor der Wahl noch der Unentschlossene sich für eine der beiden Parteien entscheiden... oder auch nicht. Insbesondere für Steinbrück war es die Chance seine schlechten Umfrageergebnisse zu verbessern.

Raab verstand das Fairplay nicht und erzählte Steinbrück immer wieder, dass er die Wahl eh nicht gewinnen wird, weil die Umfrageergebnisse das bisher suggerieren. Erstens wissen wir aus Erfahrung, dass die Umfragen keine große Aussagekraft haben, kurz vor der Wahl kann sich alles nochmal ändern. Und zweitens interessiert es Niemanden, wer laut Stefan Raab wohl das Rennen machen wird. Und so musste sich Steinbrück auch mehrmals wiederholen, dass es eben die Wähler zu entscheiden haben und noch hat die Wahl nicht stattgefunden. Guten Morgen, Herr Raab!

Jetzt müssen die Beiden einmal richtig ran genommen werden, sie müssen Fragen bekommen, die sie ins Schwitzen bringen, sie sollen in Verlegenheit gebracht werden, sie sollen ins straucheln kommen, sie sollen die Fragen auf den Punkt beantworten, weil das Politiker bekanntlich nie machen, richtig? Falsch!

Die Fragen hätten genauso gut an einem Teleprompter stehen können. Schließlich geht es um Antworten und um Inhalte und nicht um einen Peter Klöppel, der mit verschränkten Armen den Eindruck machte, als hätte er keinen Bock auf das alles.

Die Strategie von Angela Merkel hätten die Moderatoren spätestens nach der zweiten Frage begreifen müssen. Nachdem eine Frage an sie gerichtet wurde, ging sie zuerst noch einmal auf das zuletzt Gesagte von Steinbrück ein, um ihm das Schlusswort zu nehmen und nichts auf sich sitzen zu lassen. Danach erklärte sie für die Zuschauer das Thema, um das es bei der Frage ging im Großen und Ganzen, um danach gezielt auf die Frage zu antworten. Die Moderatoren spielten jedoch sofort beleidigte Leberwurst und unterbrachen sie wie ungezogene Kinder, sie solle doch auf die Frage antworten. Das Tat sie und sie machte das hervorragend, doch sie musste immer wieder die Sätze wiederholen, weil sie ständig unterbrochen wurde. Das machte das TV-Duell für alle Beteiligten, insbesondere für die Zuschauer extrem anstrengend. Wenn man wirklich vorhat den Gefragten vorzuführen, dann schafft man das viel besser indem man ihn ausreden lässt, um ihm danach zu sagen, dass er auf die Frage überhaupt nicht geantwortet hat.  

Raabs Vorschlag an Steinbrück sympathischer zu sein damit er ihn wählt, sagt im Grunde alles. Nur weil das TV-Duell aus den USA importiert wurde, wird hier noch lange nicht der gutaussehende Kumpeltyp gewählt. Hier werden in erster Hinsicht Parteien mit ihren Inhalten gewählt.

Und die Inhalte wurden von Merkel und Steinbrück sehr gut präsentiert. Das Merkel, als mächtigste Frau der Welt mit Erfahrung als Kanzlerin vorne liegt, war auch ohne TV-Duell klar.

TV-Duell verpasst? Hier die komplette Sendung ansehen: