Gosen-Neu Zittau

2. Mai 2015

Grabs verlässt schweren Herzens den Naturschutzbeirat

Wildbiene
(Foto: Anja Grabs)

"Die Frage, warum der Mensch die Natur schützen muss, ist philosophisch und existenziell." Anja Grabs


Nach Ablauf der fünfjährigen Berufung im Naturschutzbeirat des Landkreises Oder-Spree, werde ich ihn diesen Monat auf eigenen Wunsch verlassen. Grund ist meine Wahl in den Kreistag Oder-Spree im vergangenen Jahr, dessen Mandat eine von mir gewollte Unabhängigkeit einfordert.


Leider habe ich keinen Einfluss darauf, wer für mich in den Naturschutzbeirat einziehen wird. Ich war bisher die erste und einzige Frau im Beirat und würde mir wünschen, dass nach mir ebenfalls eine Geschlechtsgenossin einzieht. 

Ich möchte mich beim Umweltamt für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken. Ich war nur beratend tätig, wurde aber immer ernst genommen. Es gab in den fünf Jahren lediglich einen Fall in dem ich mich über einen Beschluss geärgert habe. Hierbei ging es um einen vom Beirat befassten Beschluss, der aussagte, dass wir gegen den Abschuss von Kormoranen durch einen Fischer (der auch Hobbyjäger ist) in einem Naturschutzgebiet waren. Das Umweltamt hatte dennoch die Ausnahmegenehmigung zum Abschuss erteilt. Ich denke mit einem Negativerlebnis in fünf Jahren, kann man in dieser Funktion sehr gut leben.

Am besten haben mir die Außentermine gefallen: Moorwanderung und Besuch von ökologischen und konventionellen Landwirten, um nur einige zu nennen. Außentermine sind für die Weiterbildung des Beirates essenziell und bringen die meisten Erkenntnisse. Wir hatten immer mindestens zwei Außentermine im Jahr durchgeführt.

Ich bedanke mich auch bei meinen Kollegen und insbesondere bei unserem Vorsitzenden Herrn Dr. Schulz, der nie müde wurde aktuelle Debatten anzuregen und immer schlichtend und professionell mit viel Erfahrung auf alle Beteiligten einwirkte. Die Hauptaufgabe des Naturschutzbeirates ist die Beratung der Umweltbehörde in Konfliktfällen zwischen Mensch und Natur unter Einhaltung des Bundesnaturschutzgesetzes. Wir haben an der Baumschutzsatzung sowie an der Naturdenkmalverordnung des Landkreises mitgearbeitet. Voraussetzung ist ein möglichst unterschiedliches Fachwissen der einzelnen Beiräte, welches bei mir der Wildbienenschutz ist.

Ich bleibe dem Landkreis weiterhin als Naturschutzhelferin erhalten und stehe den Bürgerinnen und Bürgern gerne in allen Fragen rund um Natur- und Umweltschutz zur Verfügung. In meiner neuen Funktion im Kreistag kann ich nun auch politischen Einfluss ausüben. 

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