Wildbiene
(Foto: Anja Grabs) |
"Die Frage, warum der Mensch die Natur schützen muss, ist philosophisch und existenziell." Anja Grabs
Nach Ablauf der fünfjährigen Berufung im Naturschutzbeirat
des Landkreises Oder-Spree, werde ich ihn diesen Monat auf eigenen Wunsch verlassen. Grund ist meine Wahl in den Kreistag Oder-Spree im vergangenen Jahr,
dessen Mandat eine von mir
gewollte Unabhängigkeit einfordert.
Leider habe ich keinen Einfluss darauf, wer für mich in den
Naturschutzbeirat einziehen wird. Ich war bisher die erste und einzige Frau im
Beirat und würde mir wünschen, dass nach mir ebenfalls eine Geschlechtsgenossin
einzieht.
Ich möchte mich beim Umweltamt für die sehr gute
Zusammenarbeit bedanken. Ich war nur beratend tätig, wurde aber immer ernst
genommen. Es gab in den fünf Jahren lediglich einen Fall in dem ich mich über
einen Beschluss geärgert habe. Hierbei ging es um einen vom Beirat befassten
Beschluss, der aussagte, dass wir gegen den Abschuss von Kormoranen durch einen
Fischer (der auch Hobbyjäger ist) in einem Naturschutzgebiet waren.
Das Umweltamt hatte dennoch die Ausnahmegenehmigung zum Abschuss erteilt. Ich
denke mit einem Negativerlebnis in fünf Jahren, kann man in dieser Funktion
sehr gut leben.
Am besten haben mir die Außentermine gefallen: Moorwanderung
und Besuch von ökologischen und konventionellen Landwirten, um nur einige zu
nennen. Außentermine sind für die Weiterbildung des Beirates essenziell und
bringen die meisten Erkenntnisse. Wir hatten immer mindestens zwei Außentermine
im Jahr durchgeführt.
Ich bedanke mich auch bei meinen Kollegen und insbesondere
bei unserem Vorsitzenden Herrn Dr. Schulz, der nie müde wurde aktuelle Debatten
anzuregen und immer schlichtend und professionell mit viel Erfahrung auf alle
Beteiligten einwirkte. Die Hauptaufgabe des Naturschutzbeirates ist die
Beratung der Umweltbehörde in Konfliktfällen zwischen Mensch und Natur unter Einhaltung des Bundesnaturschutzgesetzes. Wir haben an der Baumschutzsatzung sowie an der Naturdenkmalverordnung des Landkreises mitgearbeitet. Voraussetzung ist ein möglichst unterschiedliches Fachwissen der einzelnen
Beiräte, welches bei mir der Wildbienenschutz ist.
Ich bleibe dem Landkreis weiterhin als Naturschutzhelferin
erhalten und stehe den Bürgerinnen und Bürgern gerne in allen Fragen rund um
Natur- und Umweltschutz zur Verfügung. In meiner neuen Funktion im Kreistag
kann ich nun auch politischen Einfluss ausüben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen