Altvögel der Dohle haben weißblaue Augen. Foto: Tim Strater/Flickr |
Die katholische Gemeinde Sankt Bonifatius in Erkner ist erstmalig erfolgreich in dem Artenschutzprojekt "Lebensraum Kirchturm".
Im März 2012 brachten die Naturschützer Anja Grabs sowie der inzwischen verstorbene Heinz Müller zwei Nistkästen für die Vogelarten Turmfalke sowie Schleiereule im Kirchturm an.
Im Mai 2013 konnte ein erster Bruterfolg nachgewiesen werden. Drei Dohlenküken werden im Nistkasten, der eigentlich für Schleiereulen gedacht war, aufgezogen.
Die Dohle ist in Brandenburg vom Aussterben bedroht und steht in der Kategorie I der Roten Liste der Brutvögel, daher kann der Brutnachweis als großer Erfolg angesehen werden. Den Dohlenküken geht es gut, sie schieben die Schwingen aus dem Dunenkleid und scheinen wohlgenährt.
Seit Jahren ist die nächstgelegene Kirche in Erkner bereits erfolgreich in dem Projekt "Lebensraum Kirchturm". Die Genezareth Kirche im Ortskern unterhält mit Bruterfolgen mehrere Nistkästen für Dohlen, so dass eine Verbreitung der Dohle von diesem Kirchturm aus wahrscheinlich ist.
Dohlen leiden unter dem Abriss von alten Bauten, in denen sie Brutnischen fanden. Außerdem sind sie auch von den Maßnahmen zur Taubenabwehr betroffen. Fällungen von Altholzbeständen machen ihr zusätzlich zu schaffen, da Dohlen gerne in vorhandenen Spechthöhlen brüten. Aufgrund ihrer Gefährdung wurde die Dohle Vogel des Jahres 2012.
Kirchengemeinden können der Dohle helfen indem sie Nistkästen für die Dohle am Kirchturm anbringen. Das Projekt "Lebensraum Kirchturm" wird vom Naturschutzbund Deutschland unterstützt. 686 Kirchen deutschlandweit und darunter 20 Kirchen in Brandenburg erhielten vom NABU bereits die Auszeichnung "Lebensraum Kirchturm".
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