Mich erreichen immer wieder E-mails von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Oder-Spree, die das widerspiegeln, worum wir in unserer politischen Arbeit bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN streiten. Anregungen aus dem Landkreis helfen uns aktuelle Themen aufzugreifen. Gerne können Sie mir schreiben: kontakt@anja-grabs.de , wenn es um aktuelle ökologische Themen im Landkreis Oder-Spree geht, die Sie bewegen. In diesem Jahr erreichte mich unter anderem diese E-mail (mit freundlicher Genehmigung der Veröffentlichung):
Sehr geehrte Grüne Kreistagsabgeordnete,
das Insektensterben hat in diesem Jahr noch erheblich zugenommen. Viele Arten traten überhaupt nicht mehr auf.
Seit dem es keine Stilllegungsflächen mehr gibt, hat sich das Problem erheblich verschärft.
Wir benötigen unbedingt dauerhafte Stilllegungsflächen, um den Insekten die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Insekt zu ermöglichen.
Die Blühstreifen neben mehrmals gespritzten Mais, Raps oder Getreidefeldern finde ich absolut falsch, das schadet den Insekten mehr als das es ihnen hilft.
Des weiteren wird die Klimaerwärmung katastrophale Ausmaße annehmen. In meinem Wohnort in Kolpin ist der Grundwasserspiegel in den letzten 30 Jahren von 5 Metern auf 24 Meter gesunken. Unsere beiden Seen haben 1,80 Meter Wasserhöhe verloren. Der Kleine Kolpiner See ist so gut wie ausgetrocknet, der Große Kolpiner See
wird in ca. 3 Jahren leer sein. Am Kleinen See wurde erst vor ein paar Jahren eine Amphibienleiteinrichtung gebaut, umsonst.
Am Großen Kolpiner See befinden sich zwei Campingplätze, für den einen Campingplatz wurde erst in diesem Jahr eine 1500 Meter lange Straße asphaltiert.
Wenn der See leer ist, wird dort niemand mehr seinen Urlaub verbringen wollen und die Straße wurde umsonst gebaut. Abgesehen von dem wirtschaftlichen Schaden ist es eine ökologische Katastrophe und das wird mit allen Brandenburger Seen passieren, die keinen Wasserzulauf haben.
Jeder Tropfen Wasser muss unbedingt hier bleiben. Warum wird z.B. das geklärte Abwasser vom Storkower oder Fürstenwalder Abwasserwerk in die Spree geleitet und darf nicht hier versickern um unseren Grundwasserspiegel anzuheben und damit unserer Flora und Fauna zu helfen. Das Umweltamt erklärte mir, das dass eine Vorschrift der EU ist.
Das Fürstenwalder Abwasser wird in die renaturierte Müggelspree geleitet, das ist ein FFH Gebiet, das ist für mich völlig widersprüchlich, denn vor allem Medikamente und zu hohe Nährstoffeinträge wirken sich negativ auf die Tier und Planzenwelt aus. Der Schaden an unseren Wäldern durch die anhaltende Trockenheit wird sich wohl nicht aufhalten lassen, der Waldumbau kommt viel zu spät und wird durch die Trockenheit wohl kaum gelingen.
Ich hoffe, das Sie durch ihre Arbeit dazu beitragen können, unsere Ämter und Gemeinden zu einem bewussteren Umgang mit ihren Flächen zu verhelfen.
Wann kommt endlich der Waldumbau, Frau Ministerin Klöckner hatte Millionen Euro versprochen ?
- wo es nur geht, das Wasser zurückhalten
- öffentliche Grünflächen extensiv bewirtschaften, nur zwei Mal in Jahr mähen und nicht düngen
- Aufklärungsarbeit für private Gärten um zubetonierte und völlig unökologische Gartengestaltungen zu vermeiden
- ökologischen Landbau fördern
- Stilllegungsflächen, Feldreine und Kleinstgewässer fördern
Mit freundlichen Grüßen
H. Ch.
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