6. Dezember 2022
Für die geplante Gemeindevertretersitzung am 7. Dezember 2022, steht das Thema Kirchenacker nicht auf der Tagesordnung. Den Grund dafür soll die Amtsverwaltung verursachen: Sie hat es nicht geschafft, den Gemeindevertreter*innen eine aktuelle Beschlussvorlage auszuhändigen. Wann und ob das Thema überhaupt in der Gemeindevertretung beschlossen werden soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
24. Oktober 2022
Der heutige Ausschuss für Bauen/Umwelt/Verkehr hat mehrheitlich gegen eine potentielle Bebauung des Kirchenackers gestimmt.
Ich habe weiterhin auf den großen Erholungswert des Gebietes für die Einwohner*innen und insbesondere für die Schul- und Kitakinder verwiesen und mich erneut gegen eine potentielle Bebauung ausgesprochen.
Die Abstimmung lautete: 3 dafür, 4 dagegen und 1 Enthaltung. Damit empfiehlt nicht nur der Ortsbeirat Neu Zittau, sondern auch der Ausschuss für Bauen/Umwelt/Verkehr, mehrheitlich der Gemeindevertretung, den Antrag abzulehnen.
20. Oktober 2022
Das Thema Kirchenacker wird zwar am 24. Oktober im Ausschuss für Bauen/Umwelt/Verkehr besprochen, um der Gemeindevertretung einen Vorschlag zur Abstimmung zu unterbreiten, jedoch steht das Thema nicht auf der Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung am 26. Oktober. Laut Bürgermeister Schwedowski muss über das Thema kein Beschluss gefasst werden. Den Grund dafür gilt es noch abzuklären.
24. August 2022
In der Gemeindevertretersitzung beschwerte sich der Ortsbeirat aus Neu Zittau darüber, dass er hier angehört werden sollte, obwohl er noch gar nicht getagt hat. Schließlich hat er die Unterlagen erst am 17. August erhalten. Nichtsdestotrotz gab es ein Statement von Sierakowski. Er sagt ein Bebauungsbeschluss wäre rechtswidrig. Zudem sprechen um die 700 Unterschriften gegen eine Bebauung.
Dahlke geht noch einen Schritt weiter und bezeichnet einen positiven Beschluss unsererseits als "Frechheit, Dummheit und Ignoranz". Es handelt sich immernoch um ein Landschafts- und Trinkwasserschutzgebiet. Eine Bebauung wäre "dumm", wenn man bedenkt wieviel CO2 der Wald bindet und der Wald als Erholungsgebiet und Sauerstoffproduzent dient. Letztendlich bringt eine Bebauung mehr Probleme als Nutzen.
Aus meiner Sicht kommt der Beschlussvorschlag weiterhin nicht in Frage und ich werde ihn in der Sitzung ablehnen. Selbst für eine Weiterentwicklung des Schulstandortes Neu Zittau sind in dem Vorschlag nur 3.000 Quadratmeter für die Gemeindenutzung vorgesehen. Mindestens 10.000 Quadratmeter bedarf es aber für den potentiellen Bau einer Schule und einer Kita (die Kitas in Gosen-Neu Zittau sind bereits komplett ausgelastet). Für mich wäre ausschließlich die Erweiterung des Schulstandortes um ein bis zwei Gebäude kompromissfähig. Die nächste Gemeindevertretersitzung findet am 26. Oktober 2022 (Achtung Termin verschoben!) um 19 Uhr im Gemeindesaal Gosen statt.
11. Mai 2022
Über den Aufstellungsbeschluss zum Thema Kirchenacker wird im August 2022 in der Gemeindevertretung abgestimmt. Er wird im kommenden Ausschuss für Bauen, Umwelt und Verkehr sowie im Ortsbeirat Neu Zittau vorbesprochen. Die Fläche "Kirchenacker" in Neu Zittau soll zu 40 % bebaut werden. Das Gebiet ist u.a. Landschaftsschutz- sowie Trinkwasserschutzgebiet.
4. Oktober 2021
Aufgrund vieler Gegenstimmen aus der Gemeindevertretung, hat die Firma BBF Projekt GmbH heute im Ausschuss für Bauen/Umwelt/Verkehr einen Kompromiss vorgeschlagen. Es sollen nun nicht mehr 10 Hektar, sondern 4 Hektar der Fläche bebaut werden. Dabei sollen 22 Baugrundstücke zwischen 765 und 1.387 Quadratmetern entstehen, sowie 7 straßenbegleitende Stadtvillen und 3 große potentielle Schulgebäude (anliegend am Schulgelände).
"Damit würde weiterhin fast die Hälfte des Waldes verschwinden, so dass ich mich erneut gegen solch ein Vorhaben ausgesprochen habe. Aus meiner Sicht wäre ein Kompromiss nur dann möglich, wenn wir ausschließlich das Schulgelände um ein bis zwei Gebäude erweitern, um den Schulstandort Neu Zittau qualitativ weiterzuentwickeln. Damit würde fast der komplette Wald als Erholungsort für die Neu Zittauer bestehen bleiben.", so Grabs.
Gosen-Neu Zittau: Investor will eine Wohnsiedlung im Trinkwasserschutzgebiet errichten und dafür einen Wald abholzen. Bündnisgrüne kündigt Gegenstimme an.
10. Juli 2020
Ein Investor plant im Waldgebiet „Kirchenacker“ in Neu Zittau (Landkreis Oder-Spree) eine neue Wohnsiedlung zu errichten. Das mitten im Trinkwasserschutzgebiet gelegene Areal, müsste für das Vorhaben großflächig abgeholzt werden. Dafür braucht es allerdings einen Bebauungsplan, deren Aufstellung die Gemeinde beschließen müsste. Auf der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr der Gemeindevertretung Gosen-Neu Zittau stellte der Investor Jesus Comesaña von der BBF Projekt GmbH am Donnerstagabend nun erstmalig öffentlich seine Pläne vor. Comesaña und seine Firma wollen etwa 40 bis 44 sogenannte Stadthäuser und etwa 18 Wohnungen errichten. Dazu sollen noch Grundstücke zum weiteren Verkauf entwickelt werden. Den Wald habe der Investor bereits von einer Gesellschaft gekauft. „Mich hat die Darstellung nicht überzeugt“, sagte die bündnisgrüne Gemeindevertreterin Anja Grabs im Anschluss: „Der Wald gehört als Naherholungsgebiet zu Neu Zittau. Das kann man nicht so einfach hergeben, nur weil ein Investor Rendite auf unsere Kosten wünscht."
Ein Investor plant im Waldgebiet „Kirchenacker“ in Neu Zittau (Landkreis Oder-Spree) eine neue Wohnsiedlung zu errichten. Das mitten im Trinkwasserschutzgebiet gelegene Areal, müsste für das Vorhaben großflächig abgeholzt werden. Dafür braucht es allerdings einen Bebauungsplan, deren Aufstellung die Gemeinde beschließen müsste. Auf der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr der Gemeindevertretung Gosen-Neu Zittau stellte der Investor Jesus Comesaña von der BBF Projekt GmbH am Donnerstagabend nun erstmalig öffentlich seine Pläne vor. Comesaña und seine Firma wollen etwa 40 bis 44 sogenannte Stadthäuser und etwa 18 Wohnungen errichten. Dazu sollen noch Grundstücke zum weiteren Verkauf entwickelt werden. Den Wald habe der Investor bereits von einer Gesellschaft gekauft. „Mich hat die Darstellung nicht überzeugt“, sagte die bündnisgrüne Gemeindevertreterin Anja Grabs im Anschluss: „Der Wald gehört als Naherholungsgebiet zu Neu Zittau. Das kann man nicht so einfach hergeben, nur weil ein Investor Rendite auf unsere Kosten wünscht."
Der redegewandte Comesaña lobte sein Projekt und versprach der Gemeinde Vorteile durch den Bau der neuen Wohnsiedlung für etwa 170 Personen. So soll sich später einmal das Satellitenbild von Gosen-Neu Zittau verbessern. Was die Anwohner davon konkret haben, blieb an dem Abend offen. Auch ein Ärztehaus, ein Haus für Senioren und ein Kinderspielplatz wurde versprochen. Konkreter wurde Comesaña an diesem Abend nicht. Dafür wurde der Investor nicht müde den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan durch die Gemeinde anzumahnen. Erst wenn der Beschluss da wäre, könne er Details sagen. Auch so mancher Vorteil – in der Sprache des Investors „Benefit“ genannt – entpuppte sich im Nachhinein als Luftnummer. So gibt es bereits schon heute einen Umweltpfad durch den Wald, der von den Schülern der angrenzenden Schule zur Umweltbildung genutzt wird. Den wolle man abreißen und dann wieder neu bauen, wurde an dem Abend deutlich.
Auf Nachfrage von Anja Grabs musste der Investor eingestehen, dass es auch noch kein hydrogeologisches Gutachten für die Bautätigkeit im Trinkwasserschutzgebiet gibt. Die Untersuchung wolle Comesaña erst nach dem Aufstellungsbeschluss erstellen. „Mich hat verstört, dass er von der Aufwertung des Waldes zu einem Mischwald sprach. Er ließ sogar verlauten, dass die Artenvielfalt in einem Wohngebiet höher, als in einem Wald ist. Das ist vollkommen absurd.“, sagt Grabs. Man könne nicht für eine Wohnsiedlung einen Wald abholzen, einzelne Bäume stehen lassen, und womöglich ein paar neue Bäume pflanzen wollen und dann von einem Waldumbau sprechen, so die Umweltexpertin der Grünen Oder-Spree. Bereits schon heute sieht man in dem Wald, dass der Waldumbau voll im Gange ist. Von Ahorn bis Eichen, die bereits schon mehrere Meter hoch sind, geht der Waldumbau seinen natürlichen Weg. „Es entwickelt sich dort aktuell gerade ein natürlicher Mischwald.“, gibt Grabs zu denken. Entlarvend war auch die Ansage von Comesaña auf die Frage von Anwohnern, warum er denn auch ohne den Bau der Siedlung Waldumbau betreibt: Er könne seine dreißig Mitarbeiter nicht mit Holz bezahlen, erklärte der Investor.
„Ich werde dem Aufstellungsbeschluss nicht zustimmen“, sagt Grabs: „Damit werden unwiederbringlich Fakten geschaffen. Wenn wir in Gosen-Neu Zittau den Wald als unsere Naherholungsoase erhalten wollen, müssen wir von Anfang an dem Vorhaben einen Riegel vorschieben. Jegliche Verharmlosungen, dass wir in einer späteren Phase jederzeit das Projekt abblasen können und wir lediglich über den Aufstellungsbeschluss entscheiden, sind verheerend. Ohne Bebauungsplan, bleibt uns der Wald erhalten. Dafür werde ich mich einsetzen und ich hoffe, dass die anderen Gemeindevertreter, die in ihren Wahlprogrammen versprochen haben, sich für Natur und Umwelt einzusetzen, sich ebenfalls so entscheiden“, kündigt Grabs an.
Hallo Frau Grabs, ich habe mit Begeisterung Ihren Text gelesen, seid wir von dem Projekt wissen, kann ich schon nicht mehr schlafen, mir gehören genau gegenüber dem Wald 1,5 ha Wiese für meine beiden Pferde, das Vorhaben des Investors würde einschneidende Folgen für das ganze angrenzende Landschaftaschutzgebiet haben, das macht uns Angst! Dem Investor geht es hier doch überhaupt nicht um einen Gewinn für die Gemeinde, sondern nur um Profit! Ich hoffe, dass man das Ganze stoppen bzw erst gar nicht genehmigen wird!
AntwortenLöschenDie Frage ist, brauchen wir in Gosen-Neu Zittau noch mehr Zuzug, oder sollten wir uns gegen die Bauwut der sg. Investoren auflehnen. Ich glaube weder an solche merkwürdigen Projekte auf der grünen Feuchtwiese, noch an die genannten Verbesserungen zum Wohle der Gosener und Neu Zittauer. Bebaut Tempelhof, da ist genug Platz um diese komischen Stadtvillen hinzukleckern.
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