Tesla Model Y (Foto: Daniel Cardenas) |
von Ralf Schmilewski und Anja Grabs
Es wird immer wieder von einem "Verkehrskollaps", "Verkehrsinfarkt", "Verkehrsproblem" oder "Verkehrschaos" berichtet, der sich durch Tesla in der Region anbahnen soll. Zuletzt forderten die FREIEN WÄHLER im Landtag eine Umgehungsstraße, die durch mehrere Naturschutzgebiete gebaut werden müsste. Die Naturzerstörung wäre enorm und wurde abgelehnt. Wenn wir einfach Straßen durch Naturschutzgebiete bauen könnten, wie wir Lust haben, dann bräuchten wir diese wertvollen Schutzgebiete gar nicht mehr. Eine zusätzliche Umgehungsstraße im Umfeld der Fabrik würde die Entscheidung mit dem Auto zur Arbeit zu fahren stärken, folglich zu mehr Autoverkehr und zu einer höheren Belastung an den Verkehrsknotenpunkten führen.
Zumal der wahrnehmbare Unterschied im Autoverkehr selbst beim Vollausbau des Tesla-Werks nicht so dramatisch sein wird, wie er oft dargestellt wird.
In der Spitze sollen 12.000 Menschen dort arbeiten.
Üblicherweise haben Unternehmen 15 % Urlaub/Krankheit - bleiben 10.200 Menschen, die dort pro Woche arbeiten. (Manche Quellen geben sogar 16 % Urlaubs/Krankheitsquote an).
In der Verwaltung werden 50 % von zu Hause arbeiten - bleiben ca. 9.500 Pendler pro Woche. (Schätzung: Es müssten dort ca. 1.300 Verwaltungsangestellte (10 %) arbeiten, für die mobiles Arbeiten in Frage kommt. 50 % Heimarbeit ist ein realistischer Durchschnittswert für den aktuellen Trend zum mobilen Arbeiten. In jungen Unternehmen gibt es durchaus höhere Werte. Bei einigen Unternehmen arbeiten perspektivisch 60 % von zu Hause - aktuell während der Pandemie sogar 90 %.) Es gibt aktuell bereits Arbeitnehmer bei Tesla, die von zu Hause arbeiten dürfen.
Insgesamt ist "mobiles Arbeiten" ein auch von den Unternehmen akzeptierter, erfreulicher, weil verkehrsreduzierender Trend.
Deren 5 Tage-Woche wird auf 6 Arbeitstage verteilt - bleiben ca. 8.000 pro Tag.
60 % fahren mit dem Umweltverbund - bleiben 3.200 Autofahrten pro Tag.
Auch das ist ein ambitionierter Zielwert, der vor allem durch mehr Bus und Bahn aber auch durch gute Radwege erreicht werden kann. Ein Gutachten geht für das Werk von 40 % aus - aus Richtung Berlin von über 60 %. Schmilewski hält das für zu pessimistisch, da wir in Berlin schon aktuell einen Modal Split von 74 % haben. Wenn wir in der Rechnung des Gutachtens die 60 % mit 74 % ersetzen, kommen wir auf 47 % Umweltverbund.
Das Werk ist mit der Bahn aus Berlin, Fürstenwalde und Frankfurt perfekt erreichbar. Tesla unterstützt den Umweltverbund stark. Es arbeiten viele junge Menschen dort, die gar kein eigenes Auto haben/wollen.
Wenn es gelingt ein Drittel (Erfahrungswert von Mercedes aus Stuttgart) Fahrgemeinschaften zu haben - bleiben ca. 2.000 Autofahrten pro Tag.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Gigafactory_Berlin-Brandenburg
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/krankenstand-2020-2424242.html#/
https://durchschnittliche.de/weitere-mittelwerte/79-durchschnittlicher-urlaubsanspruch
https://www.schnelle-online.info/Arbeitstage/Anzahl-Arbeitstage-2021.html
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