Gosen-Neu Zittau

10. Oktober 2014

East Side Gallery Berlin


25 Jahre Mauerfall am 9. November. Jeder begeht ihn auf seine Weise. Ich so heute an der East Side Gallery in Berlin... seltsamerweise das erste mal ganz bewusst mit Zeit und Kamera im Gepäck, transformiere ich mich selbst in die Lage einer Touristin und erlebe, dass das Thema internationaler ist als je zuvor, denn vermutlich besucht jeder Tourist die East Side Gallery als obligatorischen Punkt seiner Reise nach Berlin. Nichts in Berlin symbolisiert die Teilung der Stadt und des Landes so sehr wie die Reste der Mauer und das Brandenburger Tor. Die friedliche Revolution ohne Gewalt ist das Meisterwerk der deutschen Geschichte. Sie ist eine Inspiration für den Rest der Welt. Die wunderbarste politische Wende mitten in Europa, die so viele Freudentränen hervorgebracht hat und immer wieder aufs neue verursacht, wenn wir die Bilder von damals sehen. Das Thema Freiheit ist aktueller denn je und wird es für alle Zeiten bleiben. Wir schauen auf die Welt und begreifen, dass Frieden niemals selbstverständlich ist. Frieden ist harte Arbeit. Es ist die absolut wichtigste Aufgabe eines Landes. 












englischsprachige Führung 






So nannte man den direkten Bereich hinter der Mauer.




Right now someone is dreaming of living your life.





Einer der ersten geöffneten Grenzübergänge damals: Oberbaumbrücke

3. Oktober 2014

Weder Ossi noch Wessi: Die Generation nach der Wiedervereinigung


"Grenzen entstehen nur im Kopf. Ich sehe mich zuerst als Europäerin und kann weder mit Ost- noch mit Westklischees aufwarten." - Anja Grabs
(Foto: Blick vom Teufelsberg auf den Fernseh- und Funkturm von Berlin)

Bei der Frage, ob ich aus dem Osten oder Westen komme, rolle ich immer mit den Augen, weil ich weder Ossi noch Wessi bin. 1989, also im Alter von acht Jahren, verfügte ich über kein politisches Denken und bin somit raus aus der Generation Ost/West.

Wenn man 1990 noch Kind war sollte man sich schnellstens von seinen Eltern emanzipieren und einen Ost- oder Westpatriotismus ablegen. Die eigenen Eltern zu kopieren und ihre Sätze nachzuplappern bedeutet, dass mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen werden kann und man in der Zeit stehen bleibt.

Ostpatriotismus:
„Früher war auch nicht alles schlecht.“
Der Boykott von allen Sektsorten außer „Rotkäppchensekt“

Westpatriotismus:
„In Osten fahr ich nicht!“*
„Ich komme ursprünglich aus dem Westen!“
Bananenwitze

*wird seltsamerweise immer ohne das Wort „den“ ausgesprochen

Wussten Sie,
dass in ausländischen Touristenführern für Berlin empfohlen wird, Berliner nicht nach ihrer Ost/Westherkunft zu fragen? Berlin ist bereits so weit zusammengewachsen, dass es die jüngere Generation als unangenehm empfindet danach befragt zu werden, weil es für ihr Leben im HIER und JETZT vollkommen irrelevant ist.

2. Oktober 2014

Das Stasi-Gefängnis: Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen


Wachturm an der Gefängnismauer.


91.000 hauptamtliche und 189.000 inoffizielle Mitarbeiter sorgten am Ende für eine flächendeckende Überwachung der Bevölkerung zur Aufrecherhaltung der kommunistischen DDR-Diktatur.
In der Legislatur 1968 bis 1972 gab es unter den Abgeordneten aller Parteien im deutschen Bundestag 62 inoffizielle Mitarbeiter.

Es gab jahrelange Inhaftierungen im Untersuchungsgefängnis ohne Gerichtsverfahren, weil man davon ausging, dass die Inhaftierung an sich den Häftling zum Schuldigen macht. Fast alle, die nach dem Ende der SED-Diktatur einen Antrag auf Rehabilitierung stellten, wurden von den russischen Behörden für unschuldig erklärt.

Ein Drittel der Stasi-Akten wurde vernichtet als klar wurde, dass die Revolution mitten im Mitteleuropa eine mögliche zukünftige Realität werden könnte. Mitte der 1980er wurde dies bereits vermutet und so blieb genug Zeit die wichtigsten Kernakten zu vernichten.

In der Regel führen ehemalige Häftlinge durch das Gelände. Ein großflächiges Wohngebiet umgibt das Gefängnis und war früher Sperrgebiet. Dort leben heute noch ehemalige DDR-Funktionäre, die eigene Organisationen gegen die Gedenkstätte gegründet haben.

Mehr als 385.000 Menschen besuchen das einstige Stasi-Gefängnis jedes Jahr. Es dient dazu die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 zu erforschen. Sie soll zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung in der kommunistischen Diktatur anregen.

Info:
www.stiftung-hsh.de

Filmtipp: Das Leben der Anderen

Fensterlose Zelle mit Toiletteneimer vorne.

Zellentür 
Einzige künstliche Lichtquelle in fensterloser Zelle. Suizide wurden vertuscht indem man sie schriftlich zum Beispiel als Herzinfarkt darstellte. Die Toten wurden in der Umgebung verscharrt. Die Angehörigen wurden teilweise nicht benachrichtigt.

Folter stand an der Tagesordnung: Schlafentzug, stundenlanges Stehen, tagelanger Arrest oder Aufenthalt in Wasserzellen um Inhaftierte zu Geständnissen zu zwingen.

Transportfahrzeug für Festgenommene. Sie trugen inkognito Aufschriften wie "Fischkombinat Rostock" oder "Obst und Gemüse" o.ä.

Der Aufenthalt in einer Gummizelle führt nach einiger Zeit zu bleibenden nicht therapierbaren psychologischen Schäden.

Spätere Art der Unterbringung. 
Inhaftierte wurden mit Nummern angesprochen. Durch das Sichtfenster wurde ständig kontrolliert, ob sie auf dem Rücken mit beiden Armen über der Bettdecke schlafen. Wer dies nicht tat bekam unverzüglich Prügel mit dem Gummiknüppel.

Sichtkontrolle nannte man dies.

Freiluftzelle: Die einzige Zeit draußen bestand darin 20 bis 25 Minuten herumzulaufen, ohne Hände in den Taschen, ohne die Erlaubnis nach oben zu sehen, ohne die Erlaubnis stehen zu bleiben und ohne zu wissen, wann man das nächste mal wieder nach draußen darf.

Inhaftierte mussten stundenlang alleine in einem Zimmer auf einem Stuhl vor einem Vorhang sitzen. Hinter dem Vorhang befand sich ein Röntgengerät. Sie wurden also stundenlang geröntgt und fühlten sich danach hundeelend. Viele starben später an den Folgen von Blutkrebs. Auch radioaktive Strahlung wurde vermutlich gegen die Häftlinge eingesetzt.

27. September 2014

Fotoausstellung in Gosen: "Das Leiden der Spree #Bergbaufolgen" wird verlängert


Durch die Verockerung der Spree stirbt alles Leben in ihr ab. 
Sie gehört zu den größten Naturzerstörungen in unserer Region.
(Foto: Markus Pichlmaier, ideengrün)


15 DINA1 Plakate mit Kurztext beschreiben mit eindrucksvollen Fotos die Bedrohung des Wassers vom Tagebaugebiet über die braune Spree, Sulfatbelastung in Oder-Spree, Hochwasser in Grünheide bis hin zum Betonfraß an Brücken in Berlin. Die Plakate sind mit einem QR-Code für Smartphones versehen. Darin verbergen sich kurze Videosequenzen mit Statements von lokalen Akteuren, die das Problem beschreiben und weitere Fotos, Links und Hintergrundinformationen. Mit einer Landkarte wird das Ganze online auf www.braunespreewatch.de gestellt. Neben den Plakaten wird ein kleiner Fernseher aufgestellt, in dem die Videos im Loop laufen. Original braunes Spreewasser steht zur Anschauung bereit. Die Ausstellung wird in verschiedenen Orten im Landkreis Oder-Spree zu sehen sein, wobei sie ihren Anfang sechs Wochen lang in Gosen machen wird. Die Ausstellung wird von Oliver Krischer am 16. August eröffnet. Er ist Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Mitglied im Verein Netzwerk Bergbaugeschädigter e.V.

Die Fotoausstellung ist verleihbar. Interessenten wenden sich bitte an: Mike Kess, Geschäftsführer, B90/Grüne Kreisverband Oder-Spree im Büro von Sabine Niels: mail@sabine-niels.de

In den Räumlichkeiten können weitere Ausstellungen von verschiedenen Künstlern auf über 2.000 Quadratmetern besichtigt werden.

Ort:
animus Vereinsräume, Am Müggelpark 31, 15537 Gosen. Bushaltestelle „Am Müggelpark“

Termine:

Vernissage

Samstag, 16. August 2014
Interessenten sind herzlich eingeladen! 
12 – 15 Uhr 

öffentliche Kurzreden von 12:00 Uhr bis 12:30 Uhr:
Silke Gebel, umweltpolitische Sprecherin, Berliner Abgeordnetenhaus, B90/Grüne
Oliver Krischer, Bundestagsabgeordneter B90/Grüne
Sabine Niels, Landtagsabgeordnete, B90/Grüne, Sprecherin für Bergbaurecht
Daniela Setton, Leiterin Energiepolitik, BUND
Axel Vogel, Fraktionsvorsitzender B90/Grüne, Brandenburger Landtag

Eröffnung des Rundgangs um 12:30 Uhr

Weitere Teilnehmer zum Kennenlernen:
Christoph Geyer, Vorsitzender des animus e.V.
Anja Grabs, Landtagskandidatin, B90/Grüne
Thomas Fischer, Kreistagsabgeordneter Oder-Spree, B90/Grüne
Mike Kess, Geschäftsführer B90/Grüne Kreisverband Oder-Spree
Markus Pichlmaier, Fotograf
Karoline Weiß, Landtagskandidatin, B90/Grüne

Sonntag, 17. August 2014
15 – 18 Uhr

Sonntag, 24. August 2014
15 – 18 Uhr

Samstag, 30. August 2014 
15 – 18 Uhr

Samstag, 6. September 2014 
15 – 18 Uhr

Samstag, 13. September 2014 
15 – 18 Uhr

Sonntag, 21. September 2014
Finnissage: 15 – 18 Uhr

Verlängerung der Fotoausstellung
Die Fotoausstellung kann weiterhin in den Räumlichkeiten des animus e.V. in Gosen besichtigt werden:

Mittwoch, 1. Oktober 2014
19 bis 21 Uhr

Eintritt: frei. Spenden für animus e.V. sind herzlich willkommen.
Die Räumlichkeiten sind leider nicht barrierefrei.

24. September 2014

Grüne lehnen Naturdenkmalverordnung ab


BEESKOW - Bündnis 90/Die Grünen haben am 24. September die Naturdenkmalverordnung im Kreistag Oder-Spree abgelehnt. Grund war ihr knapp mehrheitlich abgelehnter Änderungsantrag, um die Kategorie „Absterbend“ in der Verordnung zu streichen. „Uns ist keine Naturdenkmalverordnung bekannt, in der explizit absterbende Bäume nicht aufgenommen werden dürfen. Der Absterbeprozess bei Bäumen kann mehrere Jahrhunderte andauern, ohne dass man es ihnen auf den ersten Blick ansieht. Es wurden dutzende Eichen und andere Baumarten aus der Verordnung gestrichen, weil sie sich im Moment im „Absterben“ befinden. Naturdenkmäler sind in erster Linie Sehenswürdigkeiten, die Botschafter des Umweltgedankens sind. Sie haben vor allem einen didaktischen Wert. Absterbende Bäume nehmen, weil sie in unserer Landschaft durch Fällungen immer seltener werden, einen immer höheren Stellenwert für Umweltbildung und Wissenschaft ein.“, so die Fraktionsvorsitzende Sabine Niels. Die Naturdenkmalverordnung wurde zwar mehrheitlich vom Kreistag beschlossen, sie ist jedoch nicht statisch. So können Gemeinden zu jeder Zeit im Kreis beantragen, neue Naturdenkmäler in die Verordnung aufnehmen zu lassen.

20. September 2014

Landtagswahlergebnisse 2014 aus den vier Wahllokalen in der Gemeinde Gosen-Neu Zittau

von André Organiska

Ein Ruhmensblatt ist es nicht. Die Wahlbeteiligung zur Landtagswahl am 14.09.2014 in der Gemeinde Gosen-Neu Zittau lag weit unterhalb des Brandenburger Durchschnitts und ist mit 33,5% miserabel. Es nutzten laut Landeswahlleiter von 2.519 Wahlberechtigten in der Gemeinde lediglich 844 Einwohner das Wahlrecht. Inwieweit Vorgänge im Nachgang der zuletzt im Mai 2014 stattgefundenen Kommunalwahl dazu beigetragen haben, ist sicher Diskussionswürdig. Jedoch ist der allgemeine Trend der Wahlteilnahme stetig auf dem absteigenden Ast. 

Wahllokal 1: Neu Zittau, Bürgerbüro 
- Wahlberechtigt: 633,  Wähler: 178,  Wahlbeteiligung: 28,1 %

Wahl der Parteien:

  • SPD: 36,7 % (2009: 25,6 %)
  • Die Linke: 15,8 % (2009: 37,6 %)
  • CDU: 15,8 % (2009: 15,9 %)
  • AfD: 12,7 % (2009: ---)
  • Grüne/B90: 7,3 % (2009: 4,9 %)
  • Andere: 15,3 %
Wahl der Direktkandidaten: 

Klaus Ness (SPD): 36,0 %
Stefan Ludwig (Die Linke): 18,0 %
Laura Lazarus (CDU): 17,4 %
Andreas Kalbitz (AfD): 11,8 %
Anja Grabs (Grüne/B90): 7,3 %
Klaus Beier (NPD): 5,6 %
Christine Gericke (Freie Wähler): 3,4 %
Raimund Tomczak (FDP): 0,6 %


Wahllokal 2: Neu Zittau, Grundschule
- Wahlberechtigt: 561,  Wähler: 216,  Wahlbeteiligung: 38,5 %

Wahl der Parteien:

  • SPD: 37,0 % (2009: 25,6 %)
  • CDU: 23,2 % (2009: 15,9 %)
  • Die Linke: 16,1 % (2009: 37,6 %)
  • AfD: 10,4 % (2009: ---) 
  • Grüne/B90: 2,4 % (2009: 4,9 %)
  • Andere: 10,9 %
Wahl der Direktkandidaten: 

Klaus Ness (SPD): 33,3 %
Laura Lazarus (CDU): 22,7 %
Stefan Ludwig (Die Linke): 19,1 %
Andreas Kalbitz (AfD): 8,1 %
Christine Gericke (Freie Wähler): 6,9 %
Klaus Beier (NPD): 4,3 %
Anja Grabs (Grüne/B90): 3,8 %
Raimund Tomczak (FDP): 1,9 %


Wahllokal 3: Gosen, Brandenburgraum
- Wahlberechtigt: 636,  Wähler: 205,  Wahlbeteiligung: 32,2 %

Wahl der Parteien:

  • SPD: 31,7 % (2009: 29,1 %)
  • Die Linke: 17,8 % (2009: 29,1 %)
  • CDU: 21,8 % (2009: 21,2 %)
  • Grüne/B90: 4,0 % (2009: 6,4 %)
  • AfD: 14,4 % (2009: ---)
  • Andere: 10,4 %
Wahl der Direktkandidaten: 

Klaus Ness (SPD): 33,6 %
Laura Lazarus (CDU): 25,3 %
Stefan Ludwig (Die Linke): 16,9 %
Andreas Kalbitz (AfD): 11,4 %
Christine Gericke (Freie Wähler): 8,9 %
Anja Grabs (Grüne/B90): 4,5 %
Klaus Beier (NPD): 1,0 % 
Raimund Tomczak (FDP): 0,5 %


Wahllokal 4: Gosen, Gemeindesaal
- Wahlberechtigt: 689,  Wähler: 245,  Wahlbeteiligung: 35,6 %

Wahl der Parteien:

  • SPD: 32,6 % (2009: 29,1 %)
  • Die Linke: 27,3 % (2009: 29,1 %)
  • CDU: 14,9 % (2009: 21,2 %)
  • Grüne/B90: 3,7 % (2009: 6,4 %)
  • AfD: 12,8 % (2009: ---)
  • Andere: 8,7 %
Wahl der Direktkandidaten: 

Klaus Ness (SPD): 33,6 %
Stefan Ludwig (Die Linke): 29,5 % 
Laura Lazarus (CDU): 14,5 %
Andreas Kalbitz (AfD): 12,8 %
Christine Gericke (Freie Wähler): 5,8 %
Anja Grabs (Grüne/B90): 5,8 %
Klaus Beier (NPD): 0,8 % 
Raimund Tomczak (FDP): 0,8 %

16. September 2014

Grüne gewinnen einen Sitz dazu

Bündnis 90/Die Grünen konnten mit 6,2% ein halbes Prozent dazu gewinnen und ziehen mit einem zusätzlichen 6. Sitz in den Brandenburger Landtag ein.

Ich sage meinen Wählerinnen und Wählern, die mir ihre Erststimme und/oder den Grünen ihre Zweitstimme gegeben haben:


Vielen Dank auch den Grünen Kreisverbänden Dahme-Spreewald und Oder-Spree und den Helferinnen und Helfern rund um die Wahlplakate und insbesonders auch den vielen grünen Wahlkampfaktionen in meinem Wahlkreis in Königs Wusterhausen, die der Grüne Kreisverband Dahme-Spreewald durchgeführt hat. Mein Dank für den inhaltlichen Input gilt dem studentischen Mitarbeiter beim Landesverband der Grünen: Ulli Reichardt. Vielen Dank auch Markus Pichlmaier (ideengrün) sowie dem Fotografen Robert Recker.