Die Tribüne für Autorennen an der Autobahn A 115 in Berlin,
auch liebevoll AVUS genannt (für Automobil-, Verkehrs- und Übungsstraße), ist
seit 1999 nicht mehr in Betrieb, weil die dort früher stattfindenden Autorennen
eingestellt wurden. Seitdem vergammelt die Tribüne und darf nicht abgerissen
werden, weil sie denkmalgeschützt ist. Was tun mit diesem geschichtsträchtigen
Ort, an dem im Jahr 1921 die allererste Autostraße Europas eröffnet wurde,
gefolgt von zahlreichen wichtigen Autorennen? Die Antwort liegt auf der Hand,
die AVUS Tribüne GmbH kaufte die Tribüne und will sie dieses Jahr sanieren,
indem sie eine Rundumverglasung plant und aus der Zuschauerplattform einen
vielseitig nutzbaren Eventraum schafft.
Will sagen, es müssen nicht immer Rennautos sein, um sich
einen wunderbaren und immer abwechslungsreichen Blick von Autos im
Stadtverkehr, mal mit und mal ohne Stau, zu verschaffen.
Diese Idee wurde jetzt in Gosen aufgenommen und schnell fand
man dafür eine Location. Die Tribüne, in Form einer Parkbank, wurde direkt an
der Landesstraße, zwischen Müggelpark und Gosener Ortsausgang, mit Blick auf die
Straße aufgestellt. Als Hintergrund dient die in mausgrau gehaltene
Lärmschutzwand als wichtiger Ruhepol, so dass sich die Augen auf die Autos konzentrieren
können und nicht störende Faktoren wie Schmetterlinge, Regenbögen, lachende
Kinder oder Wasserfälle ansehen. Was Berlin kann, können wir auch oder um es in
den optimistischen Worten eines Gemeindevertreters bei einer Ortsbeiratssitzung
im August dieses Jahr auszudrücken: „Wenn wir es geschafft haben, Bänke in der
Gemeinde aufzustellen, dann können wir Alles schaffen.“
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