Gosen-Neu Zittau

29. September 2015

Keine Kindertagespflege in Oder-Spree auf Hartz IV-Niveau: Grüne kündigen klares Nein im Kreistag zur umstrittenen Reform an


Trotz massiver Kritik von Betroffenen will der Kreistag die umstrittene Reform der Kindertagespflege verabschieden. „Eine Kinderbetreuung auf Billigniveau wird es mit uns nicht geben“, kündigt die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen und Piraten Sabine Niels an. Ihre Fraktion werde der Vorlage der Kreisverwaltung  die Zustimmung verweigern. „Tagesmütter, die unsere Kinder mit hoher Qualität betreuen sollen, dürfen nicht auf Hartz IV-Niveau abgespeist werden“, erklärt Niels die Entscheidung. 

So wolle der Landkreis die Sachkosten drastisch in Anlehnung an den Sozialhilfesatz der 0-5jährigen kürzen. „Es wurde  jedoch nicht ermittelt, wie hoch der tatsächlich anfallende Sachaufwand bei der Betreuung eines Kindes im Landkreis Oder Spree ist. Damit zahlen die Tagesmütter ihren Sachaufwand teilweise vom eigenen Gehalt“,  kritisiert Niels. Auch sei die Stundenstaffelung nicht rational zu erklären. Der Landkreis will eine Taktung bis 20h, 21h-30h; 31h-40h und mehr als 40h. Für eine Betreuung von z.B. 21h wird also das gleiche Entgelt wie für 30h gezahlt. Dies sei weder leistungsgerecht noch logisch, bemängelt die Vorsitzende der schwarz-orangenen Fraktion. „Eine qualitativ gute Kinderbetreuung ist nicht Pi mal Daumen zu machen. Der Schnellschuss der Kreisverwaltung muss dringend überarbeitet werden“ fordert Niels. Derzeit werden etwa 10 Prozent aller Kinder über drei Jahren im Kreis von Tagesmüttern betreut.

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