30. April 2019

Alle warten auf Grün - Kleine Anfrage zum Ampelchaos in Neu Zittau

Seit mehreren Wochen ist der Verkehr in Neu Zittau, durch den Neubau der Salvador Allende Brücke in Köpenick, überaus belastet. Es kommt zu Staus, die mitunter eine halbe Stunde dauern, wenn man von Erkner oder von Wernsdorf mit dem Auto fährt. Den Bau der Ampel hatte ich damals abgelehnt. Besser wäre das Aufkaufen des unbebauten Eckgrundstückes gewesen, um so einen Kreisverkehr installieren zu können, der einen besseren Verkehrsfluss bieten würde.

Zusätzlich zu diesem erhöhten Verkehrsaufkommen, kam jetzt in den vergangenen Tagen eine zusätzliche Verkehrsbelastung, durch eine Baustellenampel zwischen Neu Zittau und Erkner, die zu einem Verkehrskollaps führte. Ein bis zwei Stunden benötigte man nun, um von Gosen nach Erkner zu kommen. Bei einem Telefonat mit André Organiska (CDU), erklärte er, dass er den Landesbetrieb Straßenwesen mal anrufen werde, bezüglich der Baustellenampel. Mittlerweile hat sich dieses Verkehrschaos wieder etwas beruhigt. 

Folgende Antwort  bekam ich auf meinen Kleine Anfrage am 7. März 2019:

Begründung meiner Kleinen Anfrage:
Im Feierabendverkehr steht man oftmals eine halbe Stunde im Stau, der sich von Erkner bis zur Ampel in Neu Zittau hinzieht. Dadurch wird die Feinstaubbelastung in Neu Zittau zu dieser Zeit extrem erhöht und gleichzeitig die Lebensqualität durch die Warterei verringert. Die Kreisverkehre in Erkner sind ein gutes Beispiel dafür, dass auch hoch aufkommender Verkehr relativ flüssig und ohne Stau voran gehen kann. Würde der Verkehr an diesen Stellen in Erkner mit Ampeln geregelt werden, käme es dort täglich zu einem Verkehrskollaps.


1. Wurde die Ampel in Neu Zittau anfangs "intelligent" geschaltet, also je nach Verkehrsaufkommen? Ist das immernoch der Fall und falls nein, warum nicht?


Die LSA ist verkehrsabhängig geschaltet.


2. Sogenannte Minikreisverkehre haben einen Durchmesser zwischen 13 und 22 Metern. Wäre der Bau eines Minikreisverkehres an dieser Kreuzung möglich?


Nein.

Die geometrischen Abmessungen würden zwar den Einsatz eines Minikreisverkehrs zulassen. Die geringste Fahrbahnbreite an diesem Knotenpunkt beträgt knapp 13,0 m. Jedoch ist weiterhin zu betrachten, dass Minikreisverkehre bei mehr als 18.000 Kfz/Tag ihre Kapazitätsgrenze erreichen. An diesem Knotenpunkt beträgt die Summe der im Jahr 2015 gezählten Verkehrsströme mehr als 25.000 Kfz/Tag. Die Anwendung von Minikreisverkehren erfordert zur Sicherung der Erkennbarkeit und zur sicheren Führung des Fußgängerverkehrs die Ausstattung aller Zu- und Ausfahrten mit Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen), die bisher von den Unteren Straßenverkehrsbehörden abgelehnt werden.


3. Sogenannte "Kleine Kreisverkehre" haben einen Durchmesser zwischen 26 und 50 Metern. Wäre der Bau eines Kleinen Kreisverkehres an dieser Kreuzung möglich?


Nein.

Die baulichen Gegebenheiten sprechen dagegen, d. h. es ist kein ausreichender Platz für einen Kleinen Kreisverkehr vorhanden. Die Kapazitätsgrenze bei der Gesamt-Verkehrsstärke an diesem Knotenpunkt ist mit 25.000 Kfz/Tag ebenfalls für Kleine Kreisverkehre erreicht.


4. Ist es möglich Grünpfeile anzubringen? Insbesondere von Erkner nach Neu Zittau kommend, aber auch von Wernsdorf nach Neu Zittau kommend, könnte der Verkehr damit erheblich entlastet werden.


Nein.

Es ist nicht möglich VZ 720 StVO (Grünpfeil) anzubringen. Auf Grund der Schleppkurven würde der Begegnungsverkehr von größeren Fahrzeugen nicht mehr funktionieren. Außerdem sind die Sichtbeziehungen nicht gegeben, die Bebauung ist zu eng.


5. Warum wurde die Ampel damals dort hingestellt?


Der Knotenpunkt war eine Unfallhäufungsstelle.


6. Wird die Ampel nachts abgeschaltet? Wenn ja, für welchen Zeitraum?


Die Ampel wird nachts nicht abgeschaltet. Laut VwV-StVO §37 Absatz 2 14 VI sollen LSA Anlagen i.d.R. auch nachts in Betrieb bleiben.

7. Ist es sinnvoll die Schaltzeiten zu verlängern, damit beim Stau nicht so viel Zeit für das Anfahren verbraucht wird? Jetzt können im Schnitt ca. 5 Autos fahren und dann ist schon wieder rot. 

Ob sich eine Veränderung der Schaltzeiten positiv auswirken würde, kann nicht ohne weiteres beantwortet werden. Die Äste des Knotenpunktes sind alle etwa gleichmäßig stark belastet. Würde man die Freigabe einer Fahrtrichtung verlängern, könnte das zu einen erheblichen Nachteil für die anderen Fahrtrichtungen werden bzw. könnten sich dann auch die Wartezeiten der Fußgänger verschlechtern.

8. Fällt Ihnen vielleicht noch etwas ein, wie man die Ampel optimieren kann, damit zum Feierabendverkehr der Verkehr etwas flüssiger wird?

In diesem Jahr ist durch den Landesbetrieb geplant, eine Verkehrsuntersuchung an diesem Knotenpunkt durchzuführen. Hierfür wird das aktuelle Unfallgeschehen ausgewertet und eine Verkehrszählung durchgeführt. Die Verkehrstechnischen Unterlagen der Lichtsignalanlage werden daraufhin geprüft und Vorschläge erarbeitet, die Schaltzeiten der einzelnen Fahrzeugströme zu optimieren.

Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg

Dienststätte Frankfurt (Oder)

Müllroser Chaussee 51
15236 Frankfurt (Oder)

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