8. April 2014

Behelfsbrückenbau kollidiert mit drei Schutzrichtlinien


Die Infrastruktur in Gosen und Umgebung ist durch den geplanten Abriss der Fahlenbergbrücke bedroht. Bei Sanierungsarbeiten im Jahr 2010 wurde festgestellt, dass die Brücke komplett abgerissen und neu gebaut werden muss. Die Fahlenbergbrücke über dem Gosener Kanal befindet sich auf Berliner Gebiet.

Auf einer Sitzung des Kreisverbandes der Grünen in Treptow-Köpenick machten Anja Grabs (Bürgermeisterkandidatin, Gosen-Neu Zittau) sowie Peter Belitz (Vorsitzender des Müggelheimer Heimatvereins) am 7. April 2014 deutlich, wie wichtig eine Behelfsbrücke für die Infrastruktur der gesamten Region ist. So sind nicht nur hunderte von Arbeitsplätzen im Einkaufszentrum Müggelpark und im lokalen Einzelhandel betroffen, sondern zusätzlich gilt es auch den Schulweg von Kindern aus beiden betroffenen Gebieten weiterhin zu gewährleisten.

Wird die Ersatzbrücke dort gebaut, wo es vor rund 20 Jahren bereits eine Behelfsbrücke gab, müssen Bäume gefällt werden, die in einem Gebiet stehen, das drei Schutzrichtlinien unterworfen ist: die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union (kurz: FFH), die Vogelschutzrichtlinie der EU sowie das Naturschutzgebiet Gosener Wiesen.

Anja Grabs verwies darauf, dass es sich bei dem verhältnismäßig kleinen Gebiet um einen jungen Kiefernbestand handelt, der aus ihrer Sicht gefällt werden kann. Insbesondere da es sich um einen temporären Eingriff handelt, so dass sich die Natur selbstständig nach dem Rückbau der Behelfsbrücke das Gebiet zurückerobern kann.

Zusätzlich zu der Möglichkeit mit Hilfe von Ausnahmegenehmigungen des Berliner Umweltamtes, die Behelfsbrücke an der gleichen alten Stelle wieder zu bauen, gibt es außerdem die Lösung mit einem noch geringeren Eingriff in die Natur, die Ersatzbrücke direkt neben dem Neubau der Fahlenbergbrücke zu bauen. Gute Erfahrungen wurden hier bereits bei der Langen Brücke sowie der Stubenrauchbrücke in Treptow-Köpenick gemacht.

Wie geht es jetzt weiter?
Der Neubau der Fahlenbergbrücke befindet sich zur Zeit in der Planung, so dass es frühestens im Herbst dieses Jahres Sinn macht, erneut eine Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus zu stellen. Ob der Baubeginn wirklich 2015/2016 stattfinden kann ist umstritten, insbesondere weil im Moment von einem Personalmangel im Brückenbau die Rede ist. 


Zum Weiterlesen


Infrastrukur in Gosen bedroht: Bis Ende März 2014 für Behelfsbrücke unterschreiben

Aktueller Bericht über die Fahlenbergbrücke (ab Minute 5:20):

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