29. Februar 2020

Baumpflanzungen in Gosen-Neu Zittau

Vogelbeeren eignen sich besonders gut als Straßenbäume, da sie gut mit Feinstaub zurecht kommen. Sie bieten Nahrung für zahlreiche Insekten- und Vogelarten und tragen zur Biodiversität bei.
(Foto: Straktur)


Liebe Bürgerinnen und Bürger,

dieses Jahr werden der Gemeindevertretung zum ersten Mal „Baumpflanzungen“ als Haushaltsposten vorgeschlagen. Aktuell beläuft sich dieser Vorschlag auf 12.000 Euro für das Jahr 2020. Ein großer Straßenbaum, der professionell gepflanzt wird und gute Chancen hat anzuwachsen, kann gut und gerne 1.000 Euro kosten. Als erstes Projekt ziehen wir die Eichwalder Straße in Gosen in Betracht, die bereits vorhandene Baumscheiben hat. Gut dafür würden sich Vogelbeerbäume eignen. Im nächsten Jahr könnten wir dann in Neu Zittau, Burig oder Steinfurt den Baum- bzw. Alleenschutz in unserer Gemeinde weiter voran treiben. Hilfreich ist hier eine Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Sie können Baumpflanzprojekte in unserer Gemeinde auf zwei Arten unterstützen:

1. Um ein Anwachsen der Bäume zu garantieren, ist Ihre Hilfe in Form vom Gießen der Bäume gefragt. Wir veröffentlichen im Storchenblatt umgehend zukünftige Pflanzungen.

2. Ihre Ideen zu Pflanzorten und einheimischen Baumarten auf gemeindeeigenen Flächen nehmen wir gerne entgegen. Bitte senden Sie hierzu Ihre Ideen an kontakt@anja-grabs.de Vielen Dank!

Anja Grabs
Gemeindevertreterin
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

27. Februar 2020

Zu Besuch auf dem Kesselberg

Kulturzentrum 1
Weidenhütte auf dem Kesselberg
(Foto: Ines Woywode)

Ich habe vor Ort keine Fotos gemacht, weil sich der Verein in Trauer befindet. Das oben abgebildete Foto ist, wie man sieht, aus einer anderen Jahreszeit.

Das Ökologische Kulturzentrum Kesselberg e.V. ist in den vergangenen zwei Jahren vor allem in der Öffentlichkeit durch mangelnden Brandschutz aufgefallen. 

Der Brand im Dezember 2019
In der Nacht vom 19. zum 20. Dezember brannte der gesamte Dachstuhl des Hauptgebäudes ab. Niemand kam dabei zu schaden. Die Feuerwehr kämpfte die ganze Nacht nicht nur mit dem Feuer, sondern auch mit mindestens drei erschwerten Bedingungen: 

1. Der Löschwasserbrunnen bereitete, mangels regelmäßiger Wartung, Probleme, so dass das Löschwasser extern herangeschafft werden musste. 

2. Das Feuerwehrfahrzeug stand im Trümmerschatten des Hauses, weil es, aufgrund mehrerer geparkter Fahrzeuge, nicht genügend Platz vor dem Haus gab. 

3. Weil sich das Haus inmitten eines Kiefernwaldes befindet, gab es hier die zusätzliche Herausforderung, das Feuer des Dachstuhles so einzudämmen, dass es nicht zu einem Waldbrand ausartete. Aufgrund des Wetters (windstill, Waldbrandwarnstufe I) war dies zwar unwahrscheinlich, aber das mögliche Szenario eines Waldbrandes macht nun anwohnenden Neu Zittauern Sorgen. 

Der Brand im Januar 2020
In der Nacht vom 20. Januar brannte ein Wohnwagen völlig aus, wobei ein Mann ums Leben kam.

Öffnet man die Webseite www.kesselberg.info steht dort als Überschrift einfach nur "wir trauern". 

Der letzte Brand ist gerade eine Woche her. Als ich davon hörte, kümmerte ich mich umgehend um einen Gesprächstermin mit dem Verein. Ich lud zu dem Termin sämtliche Gemeindevertreter/innen aus Gosen-Neu Zittau sowie die Feuerwehr Neu Zittau ein, um mich zu begleiten. Gefolgt sind dieser Einladung Mathias Hey (Gemeindevertreter und Ortswehrführer, Neu Zittau) sowie Klaus-Dieter Decker (Amtswehrführer, Neu Zittau). 

Wir gingen zunächst in eines der festen Gebäude und wurden mit einer Kaffeetafel willkommen geheißen. Zunächst erfolgte eine Standpauke von Hey, dass der Verein dafür sorgen muss, sämtliche Gebäude zugänglich für die Feuerwehr zu machen. Eigentlich hätte er so gar nicht arbeiten dürfen und riskierte die Sicherheit seiner Kameraden bei dem Brand im Dachstuhl im Dezember. 

Der Verein verfolgt eine Ideologie, die keine Abhängigkeiten, keine Hierarchien und wenig Regeln beinhaltet. Er möchte autark sein und keine Abhängigkeiten haben, schon gar nicht von öffentlichen Geldern. Dauerhaft beleben das Gelände ca. 30 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zahlreiche Gäste. Interessant dabei finde ich, dass ein Verein sehr wohl ein höchst bürokratisches Gebilde mit vielen Regularien ist. Ganz anarchisch geht es anscheinend doch nicht.

Ein Schornsteinfeger verursacht Kosten und vor allem schwer kalkulierbare Folgekosten, wenn man alle Auflagen erfüllen muss. Daher wurde diese fachliche Unterstützung bisher gemieden. Dies soll sich jetzt ändern.

Die letzten Brände waren ein Wake-Up Call für den Verein, denn so sehr man seinen Idealismus pflegen möchte, so sehr muss man sich auch fragen, wie wichtig einem die Sicherheit der Menschen dort ist. Dazu gehört nun einmal, sich Hilfe von außen zu holen. Dazu gehört ein Schornsteinfeger und ein Brunnendienst, der den Löschwasserbrunnen regelmäßig wartet.

Als erste Maßnahme hat der Verein 50 Feuerlöscher für das gesamte Gelände gekauft. Desweiteren zieht man nun miteinander kommunizierende Rauchmelder in Betracht. Auch einwandige Schornsteine werden nun nach und nach mit doppelwandigen ersetzt. Der Verein besitzt mittlerweile ein ungewolltes Fachwissen über Brandschutz. Jeder hier weiß zum Beispiel, was B-Schläuche sind. 

Zahlreiche Gesprächstermine sollen in naher Zukunft stattfinden. So wird die Feuerwehr Neu Zittau demnächst nochmal eingeladen, um bei einer Begehung Beratung zu erhalten, wie die Feuerwehrzufahrten am besten gelingen können.

Der Neu Zittauer Ortsbeirat wird wiederum demnächst den Verein einladen, um zu schauen, wie die Gemeinde behilflich sein kann.

Ich empfahl dem Verein ab nächstes Jahr Fördermittel bei der Gemeinde zu beantragen. Denn eines ist vollkommen klar, es rollen Kosten auf den Verein zu, die er ohne Hilfe nicht bewältigen kann. Alleine der Dachstuhl des Hauptgebäudes muss vollkommen erneuert werden. Vorher müssen Brandabfälle beprobt, auf Schadstoffe getestet und abschließend fachgerecht entsorgt werden. 

Der Verein zeichnet sich u. a. durch sein hohes soziales Engagement für Obdachlose aus. 

Wer den Verein finanziell unterstützen möchte, kann seine Geldspende auf dieses Konto überweisen:

Ökologisches Kulturzentrum Kesselberg e.V.
IBAN DE87430609670043725300
BIC GENODEM1GLS
Kennwort: Spende

Darüber hinaus nimmt der Verein auch Lebensmittelspenden entgegen:
Ökologisches Kulturzentrum Kesselberg e.V.
Wernsdorferstr. 10
15537 Neu-Zittau
Telefon: 03362-887303

14. Februar 2020

Grabs kritisiert vermehrte Wildschweinjagd im Landkreis Oder-Spree

Sinnvolles Warnschild in Baden-Württemberg, keine Abfälle in unverschlossene Mülleimer zu werfen.
(Foto: Verum)


In der vergangenen Kreistagssitzung am Mittwoch, teilte Gundula Teltewskaja, Dezernentin für Ländliche Entwicklung, dem Kreistag mit, dass die Afrikanische Schweinepest immer näher an den Landkreis rückt. Der Kreis reagiert mit einem 42 km langen Schutzzaun, der täglich kontrolliert werden muss sowie vermehrter Abschussraten. Weil bereits überdurchschnittlich viele Wildschweine östlich des Landkreises gejagt wurden, empfahl sie dem Kreistag und dessen Gästen, die Jägerschaft mit dem Kauf von Wildschweinfleisch zu unterstützen.

Diese Maßnahmen kritisierte Anja Grabs, Fraktionsvorsitzende der bündnisgrünen Kreistagsfraktion stark. „Mit Hilfe der Servanty Studie ist seit mindestens zehn Jahren bekannt, dass eine vermehrte Wildschweinjagd zu einer höheren Vermehrungsrate führt. Das mag unlogisch klingen, resultiert aber auf die normale Verbreitung von Wildschweinen, die mit verfrühten Fruchtbarkeiten reagieren, wenn Reviere frei werden. Eine Zurückdrängung der Afrikanischen Schweinepest kann nur gelingen, wenn gesunde Populationen wenig bis gar nicht bejagt werden. Wenn gesunde Populationen bejagt werden, breitet man der benachbarten kranken Population den roten Teppich für die Verbreitung aus.“