17. November 2018

Imker werden niemals die Bienen retten können

Schlafende Männchen der Halictus sextinctus am Roggen, sehen der Honigbiene ähnlich, sind aber Wildbienen.                                           
(Foto: pd/NABU)

Liest man in den Medien oder auch in Wahlprogrammen vom Wildbienenschutz, werden im gleichen Atemzug auch immer die Imker mit ihren Bienen erwähnt. So erhalte ich dann auch Vorschläge aus der Bevölkerung, dass man doch einfach mehr Bienenvölker aufstellen kann, um so die Bienen zu fördern. Klar machen Bienen viel Arbeit, aber könne man sie nicht auch verwildern lassen? Und besonders positiv werden Bienenvölker wahrgenommen, die auf Parlamentsgebäuden gehalten werden. Dass muss man doch auch weiter ausbauen....oder?

Bei Bienen muss man ganz klar unterscheiden, zwischen Honigbienen und Wildbienen. Honigbienen sind Haustiere, während Wildbienen in der freien Natur wild leben.

Honigbienen
Die Natur benötigt keine Honigbienen zum Überleben, dafür sind Wildbienen da. Es gibt aus Sicht des Artenschutzes keinen Grund Honigbienen zu fördern. Der einzige Grund, warum wir Honig aus der Region kaufen sollten, liegt in der Einsparung von CO2 durch kurze Transportwege. Fahre ich mit dem Fahrrad zu meinem nächsten Imker und kaufe ihm direkt den Honig ab, habe ich alles nötige getan, was ich für Honigbienen erreichen kann. 
Möchte ich selbst anfangen zu imkern, könnte ich Dunkle Bienen züchten. Dazu gehören die Heidebiene, die Deutsche Braune Biene und die Schwarze (Alpenländische) Biene. Diese drei Arten stehen in Deutschland auf der Roten Liste alter und gefährdeter Haustierrassen. Denn die meisten Imker in Deutschland züchten die Westliche Honigbiene (Apis mellifera).

Wildbienen
In Deutschland gibt es 550 Wildbienenarten, wozu unter anderem auch die allgemein bekannten Hummeln gehören. Davon gelten 197 Arten als gefährdet und 31 Arten sind direkt vom Aussterben bedroht. Wie alle Wildtiere, haben es Wildbienen schwer, in der industriellen Landwirtschaft zu überleben. Sie benötigen Blühpflanzen, vor allem Wildkräuter und sind teilweise nur auf eine einzige Pflanzenart spezialisiert. Verschwindet so eine Pflanze, verschwindet auch diese Wildbienenart.
In Monokulturen und auf Flächen mit Pestizideinsätzen wird es nie Wildbienen geben. In China sind sie teilweise so ausgerottet, dass Obstbäume von Menschen per Hand bestäubt werden müssen. Man stelle sich diese extremen Kosten dafür vor!
Die Wildbienen sind für das Überleben der Menschen die wichtigste Wildtierart. 
Die Umstellung von Monokultur auf Permakultur, wäre ein Idealfall, um Wildbienen zu fördern.
In Privatgärten ist es dafür unbedingt wichtig, NIEMALS Pestizide jeglicher Art einzusetzen. Wenn die Rosen im Garten krank sind, sollte man sie ersetzen und nicht mit Gift aus dem Baumarkt behandeln. 
Am allerwohlsten fühlen sich Wildbienen auf Wildblumenwiesen, gerne auch mit Trampelpfaden, da die meisten Arten in der Erde nisten.

Zum Weiterlesen
So legt man eine Blumenwiese an




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