9. November 2018

Klimaschutz durch Zimmerpflanzen

Weihnachtskaktus                                                                      (Foto: Fanghong)


Mach mal das Fenster zu, ich brauche frische Luft!

So oder so ähnlich könnte man argumentieren, wenn man an einer viel befahrenen Straße wohnt und die Wohnung voller Zimmerpflanzen hat.

Die NASA hat dazu 1989 die Ergebnisse der "NASA Clean Air Study" veröffentlicht. Dort wurde getestet, wie man die Luft in Raumstationen reinigen könnte.

Dabei kam nicht nur heraus, dass Pflanzen bekannterweise Sauerstoff produzieren, sondern sogar giftige Stoffe aus der Luft herausfiltern können. Zu den gesundheitlich schädlichen Stoffen in Wohnräumen gehören Benzol, Formaldehyd, Trichlorethen, Xyolole, Toluol und Ammoniak. Diese gesundheitsschädlichen und krebserregenden Stoffe werden von Möbeln, Wandfarben, Teppichen und Reinigungsmitteln an die Luft abgegeben.
Darüber hinaus fand man heraus, dass einige Zimmerpflanzen vor allem nachts Sauerstoff produzieren (z.B. Aloe vera oder Weihnachtskaktus) und sich somit ideal für das Schlafzimmer eignen. Efeu hingegen eignet sich hingegen für das Badezimmer oder andere feuchte Räume, da es Schimmelpilze aus der Luft filtern kann.

Mit diesen drei Pflanzen, könnte man von der Außenluft abgeschlossen überleben
1. Von der Goldfruchtpalme benötigt man vier schulterhohe Pflanzen pro Person, die Blätter muss man je nach vorhandener Luftqualität einmal täglich bis einmal wöchentlich abwischen. Alle drei bis vier Monate sollte man sie mal nach draußen stellen.

2. Der Bogenhanf ist eine ideale Schlafzimmerpflanze. Man benötigt sechs bis acht hüfthohe Pflanzen pro Person. Diese Pflanze ist unkaputtbar und auch für Menschen geeignet, die keinen grünen Daumen haben. Man kann sie sporadisch alle zwei bis vier Wochen gießen, ohne dass sie davon Schaden nimmt. Sie bildet auch keine hässlichen braunen Triebspitzen, wenn man sie nicht ausreichend gießt.

3. Die Efeutute beseitigt Formaldehyd und andere Chemikalien aus der Luft.

In Neu Delhi werden in einem Geschäftsgebäude seit über 15 Jahren über 1200 Pflanzen für 300 Beschäftigte aufgestellt. Folgendes fand man in diesem Gebäude heraus:

- bei 33 % der Beschäftigten erhöhte sich der Sauerstoffgehalt im Blut um 1 %, wenn sie sich 10 Stunden im Gebäude aufhielten

- 52 % weniger Augenirritationen 

- 34 % weniger Probleme mit dem Atmungssystem

- 42 % weniger Kopfschmerzen 

- 12 % weniger Lungenprobleme

- 9 % weniger Asthma 

- 20 % mehr menschliche Aktivität

- 15 % weniger Verbrauch von Gebäudeenergie, weil weniger Frischluft von außen benötigt wird

Somit ist dies das gesündeste Gebäude in Neu Delhi. 

Wenn man bei Klimaschutz immer nur an die Pflanzen draußen dachte: an Regenwälder, unsere heimischen Wälder und an Bäume im generellen, dann wird es Zeit jetzt umzudenken:

Man kann und sollte unbedingt zum Klimaschutz in Innenräumen beitragen, nämlich dort, wo sich die meisten Menschen überwiegend aufhalten und Frischluft besonders nötig haben. Auch dort können wir CO2 aus der Luft filtern. Man braucht keinen Garten oder Balkon, um Bäume aufzustellen oder zu pflanzen. Wir können alle unsere Fensterbretter einfach voll mit Pflanzen stellen, um nicht nur für unsere eigene Gesundheit etwas zu tun, sondern auch für den Klimaschutz. 


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